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Chile |

Tod eines Mapuche-Indígenas bei Zusammenstoß mit der Polizei

Der Tod eines 24-jährigen Mapuche-Indígenas bei Zusammenstößen mit der Polizei ist bei den Verantwortlichen der Indianerpastoral in Chile auf scharfe Kritik gestoßen. Die Situation, die zum Tod des jungen Aktivisten geführt habe, hätte leicht verhindert werden können, wenn die Behörden auf das Dialogangebot der Indianervertreter eingegangen wären, heißt es in einem Kommunique der Kommission für Mapuche-Pastoral der katholischen Kirche. „Wir verurteilen die unangemessene Gewalt, mit denen die Polizei in den so genannten Konfliktgebieten vorgeht. Die Mapuche sind weder Kriminelle noch Terroristen. Der Tod von Alex Lemún, Matías Catrileo und nun von Jaime Mendoza Collío ist die Konsequenz dieser Gewaltspirale, die wir seit langem anklagen und die nun endlich gestoppt werden muss“, so die Verantwortlichen der „Pastoral Mapuche“, einer von Adveniat geförderten Initiative der Chilenischen Bischofskonferenz.

Der Indígena-Aktivist war am vergangenen Mittwoch bei einem Zusammenstoß mit Polizeikräften in einem besetzten Landgut in La Araucanía (Südchile) ums Leben gekommen. Nach jüngsten Autopsieberichten starb er an den Folgen eines Rückenschusses. Die Polizei erklärte dagegen, dass der verantwortliche Beamte in Notwehr gehandelt habe. Der Täter befindet sich zurzeit in Untersuchungshaft. Der seit vielen Jahren schwelende Konflikt um die Rechte der Mapuche-Indígenas war im Juli wieder aufgeflammt, nachdem die Regierung einer Delegation aus mehr als 100 Indianerführern den Empfang verwährte. Die Aktivisten waren in die Hauptstadt Santiago gekommen, um gegen die systematische Verletzung von Landrechten und die anhaltende Gewalt gegenüber den indigenen Gemeinschaften zu protestieren.

In der Folgezeit kam es vor allem in der Region „La Araucanía“ rund 600 Kilometer südlich von Santiago zu Demonstrationen und Landbesetzungen. Die Regierung rückte mit Spezialeinheiten gegen die Protestgruppen vor. Unterdessen hat Staatspräsidentin Michelle Bachelet offiziell ihr Bedauern über den Tod des jungen Mannes ausgedrückt.

Für den kommenden Samstag haben mehrere Indígena-Organisationen zu eine zentralen Kundgebung in Temuco (Südchile) aufgerufen. Neben einem Protestzug wollen die Indianervertreter darüber beraten, wie sie auf die jüngste Gewalteskalation reagieren sollen. In ihrer Erklärung haben die Verantwortlichen der Indianerpastoral ihre Bereitschaft bekräftigt, zu einer friedlichen Lösung des Konfliktes beizutragen. Gleichzeitig bestärkten sie Mapuche darin, „ihre Identität und ihr Land zu verteidigen“, drückten den Angehörigen und Leittragenden der Gewalt ihre Solidarität aus und forderten die staatlichen Stellen zu einer „schnellen und angemessenen“ Reaktion auf.

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