"Tag der Rasse" umbenannt
Der Tag der sogenannten Entdeckung Amerikas soll in Argentinien künftig nicht mehr als "Tag der Rasse", sondern als "Tag des Respekts vor der kulturellen Vielfalt" gefeiert werden. Wie argentinische Medien am Montagabend (Ortszeit) berichteten, kündigte Staatspräsidentin Cristina Fernandez de Kirchner an, der Tag werde ab 2011 "nicht mehr diesen rassistischen Namen tragen". Damit folgt sie dem staatlichen "Nationalen Institut gegen Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus", das sich seit einigen Jahren für die Umbenennung des Feiertages einsetzt.
Der Gedenktag erinnert an die Ankunft von Christoph Kolumbus in der Neuen Welt am 12. Oktober 1492. Die Umbenennung ist Teil einer Gesetzesinitiative zur Neuordnung der Feiertage in Argentinien. So sollen in dem südamerikanischen Land künftig 15 statt bislang 12 Feiertage begangen werden, um den Binnentourismus zu stärken. Rosenmontag und Faschingsdienstag sowie der "Tag der nationalen Souveränität" im November sollen neu als arbeitsfreie Tage ausgerufen werden.
In Spanien und vielen Ländern Lateinamerikas ist der 12. Oktober oder der zweite Montag im Oktober seit knapp 100 Jahren offizieller Feiertag. Der Feiertag, der auf eine spanische Initiative zurückgeht, trägt dabei verschiedene Namen, häufig wird er als "Tag der Rasse" oder "Tag der Hispanität" bezeichnet.
In vielen Ländern gibt es Bestrebungen, den Tag mit weniger "belasteten" Begriffen zu bezeichnen. So heißt er etwa in Costa Rica seit 1994 offiziell "Tag der Kulturen", in Chile seit 2000 "Tag der Entdeckung zweier Welten" und in Venezuela seit 2002 "Tag des indigenen Widerstands". In den USA wird der Gedenktag insbesondere von italienischstämmigen und lateinamerikanischen Einwanderern als "Kolumbustag" gefeiert.
Quelle: kna