Synode: Rund 50 Bischöfe unterzeichnen Pakt für Amazonien
Ganz gleich, was später im Abschlussdokument der Amazonas-Synode in Rom geschrieben steht - die Bischöfe Amazoniens wollen handeln: Am Sonntagmorgen, 20. Oktober 2019, trafen sich gut 50 von ihnen mit fast 150 anderen Gläubigen in aller Frühe in der Domitilla-Katakombe, um dort einen "Pakt für das gemeinsame Haus" zu unterzeichnen.
Der Pakt ist eine Selbstverpflichtung für "eine Kirche mit amazonischem Gesicht" in 15 Punkten: von integraler Ökologie über eine synodale, inkulturierte Kirche bis zum eigenen Lebensstil. Die Vereinbarung knüpft an einen ersten Katakomben-Pakt an, den 40 Bischöfe im November 1965 am selben Ort unterzeichnet hatten. Darin verpflichteten sie sich zu einem bescheidenen Lebensstil und zum Einsatz für die Armen.
Der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler, von 1981 bis 2015 Leiter des Amazonas-Bistums Xingu, ist einer der Initiatoren des neuen Katakomben-Paktes. Als Anerkennung seines Einsatzes für die Menschen im Amazonasgebiet bekam Kräutler eine Stola des 1999 verstorbenen Erzbischofs Helder Camara überreicht. Am Ende des Gottesdienstes am Sonntagmorgen in den Domitilla-Katakomben am Stadtrand Roms legte der brasilianische Kardinal Claudio Hummes die von Camara oft getragene Stola Käutler um den Hals.
Helder Camara hatte den ersten Katakombenpakt gegen Ende des II. Vatikanischen Konzils wesentlich mitorganisiert und bei dem Gottesdienst damals jene Stola getragen, die Kardinal Hummes nun Bischof Kräutler überreichte. Die Feier und Unterzeichnung des neuen Paktes fand parallel zur dreiwöchigen Amazonas-Synode statt, die noch bis zum 27. Oktober im Vatikan tagt.