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Studie: Weltweit Millionen Hektar Tropenwald verschwunden

Der Tropenwald in Brasilien und auf der ganzen Welt schrumpft. Schuld sind illegale Rodungen und Waldbrände. Es gibt aber auch positive Nachrichten und Länder, die mit gutem Beispiel vorangehen.

Die deutsche Schauspielerin und Adveniat-Botschafterin Friederike Becht informiert sich über Umweltprobleme durch Erdölförderung im Regenwald in der Nähe von El Coca, Ecuador. (Foto: Adveniat/Martin Steffen)

Im vergangenen Jahr wurde eine Fläche tropischen Waldes, die fast so groß ist wie England, zerstört. Das sei der drittgrößte Rückgang an Waldflächen seit es weltweite Daten über Satelliten gibt, sagt eine Studie des Projekts "Global Forest Watch" (GFW). Insgesamt gingen demnach zwölf Millionen Hektar Tropenwald verloren. Die Zerstörung schreitet laut der Studie rasant voran. Minütlich gingen weltweit umgerechnet 30 Fußballfelder Wald verloren. Im Vergleich zu den Vorjahren seien die Zahlen aber rückläufig. Demnach belief sich die Zahl der Verluste beim Tropenwald 2016 auf 16,95 Millionen Hektar, in 2017 waren es 15,81 Millionen.

Fast ein Drittel der Waldflächen, die 2018 verloren gingen, waren unberührter primärer Regenwald. Es sei das erste Mal, dass man den Verlust in diesen Regionen vergleichen könne. "Hier stehen Bäume, die hunderte oder sogar tausende Jahre alt sein können", sagte Projektleiterin Mikaela Weisse.

Traurige Spitzenreiter und Vorbilder

Unter den Ländern mit starker Abholzung lagen im vergangenen Jahr Malaysia und Madagaskar. Trauriger Spitzenreiter war allerdings Brasilien. Dort ging wurden der Studie 1,35 Millionen Hektar an ursprünglichem Regenwald zerstört. Ein Teil davon sei auf Waldbrände zurückzuführen, der Großteil habe aber augenscheinlich damit zu tun, dass Flächen abgeholzt wurden, um Weideflächen zu schaffen, heißt es in dem Bericht. Besorgnis erregend sei, dass auch Gebiete der indigenen Bevölkerung betroffen seien, die bislang seit Jahren gefeit waren vor Abholzungen.

Die Autoren der Studie betonen dabei, dass es noch zu früh sei, die Auswirkungen der Politik des neuen Präsidenten Jair Bolsonaro einzuschätzen. Die hohen Rückgänge seien noch vor dessen Amtsantritt passiert. Bolsonaro hat deutlich gemacht, dass Umweltschutz nicht zu seinen Prioritäten zählt. Er will keine neuen Schutzgebiete im Amazonasgebiet ausweisen und weitere Rodungen im Regenwald zulassen. Als positives Beispiel wird in der Studie Indonesien angeführt. In dem südostasiatischen Land seien die Verluste von Primärwald auf den niedrigsten Stand seit 2003 gefallen. Das deute darauf hin, dass Schutzmaßnahmen der Regierung Wirkung zeigten.

Die Daten aus dem Bericht stammen nach GWF-Angaben von der Universität Maryland. Sie wurden durch die Auswertung von Satellitenbildern gewonnen. Der Bericht thematisiert die Zerstörung von Wäldern, sowohl durch Abholzung als auch durch Brände. Wälder bieten einen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Sie haben vor allem als Kohlenstoffspeicher, einen großen Einfluss auf das Klima.

Quelle: Deutsche Welle, lh/ww (dpa, afp)

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