Streit um chinesische Fischerei vor Galapagos
Nach der Festsetzung eines chinesischen Fischfang-Bootes in ecuadorianischem Hoheitsgebiet vor den Galapagos-Inseln hat Ecuadors Regierung auf diplomatischem Weg Protest eingelegt. Die ecuadorianische Regierung werde die Verletzung der "maritimen Souveränität" nicht dulden, erklärte Präsident Lenín Moreno zu Wochenbeginn. "Jedes Boot oder Flotte", das illegal in Ecuadors Gewässern fische, werde unmittelbar festgesetzt, so Moreno in seiner wöchentlichen TV-Sendung.
Vergangene Woche hatte die ecuadorianische Marine ein Fischereiboot mit über 300 Tonnen Fang gestoppt. Die Schiffsmannschaft befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. In dem sichergestellten Fang hätten sich vom Aussterben bedrohte Fische wie Hammerhaie befunden, so die Behörden. In internationalen Gewässern vor den ökologisch hochsensiblen Galapagos-Inseln würden aktuell über 300 Schiffe unter chinesischer Flagge auf Fischfang gehen. Das festgesetzte Boot ist Teil der Fangflotte.
"Die Fischerei in der nahen Umgebung der exklusiven Wirtschaftszone von Ecuador beeinträchtigt wandernde Arten und stellt ein Verbrechen dar, nicht nur gegen das Ökosystem der Galapagos, sondern gegen die Erde", so Präsident Moreno. Die 133.000 Quadratkilometer große Schutzzone um das Galapagos-Archipel rund 1.000 Kilometer vor Ecuadors Pazifikküste ist das zweitgrößte Artenschutzgebiet der Welt und gilt als eines der sensibelsten Ökosysteme überhaupt. (bb)