Streik in staatlicher Kupferfirma weitet sich aus
Der Streik von Leiharbeitern in Chile beim staatlichen Kupferunternehmen Codelco hat auch nach über zehn Tagen zu keiner Lösung des Arbeitskonflikts geführt. Am Donnerstag besetzten rund 300 Arbeiter der streikenden Codelco-Abteilung Andina die internationale Überlandstraße Ruta 60 CH. Bei einem Räumungseinsatz in der zentralchilenischen Region Valparaíso durch Spezialkräfte der Carabinero-Polizei kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, bei der sieben Bergleute verhaftet wurden, berichtet die Tageszeitung "La Nación".
Am Mittwoch hatte der weltweit größte Kupferproduzent die Angestellten zu Verhandlungen aufgerufen. Auf der Webseite hieß es, man habe Vorschläge in einem Papier mit dem Titel "Für eine Politik der nachhaltigen und transparenten Leiharbeit für gegenseitigen Nutzen" veröffentlicht, um "eine Lösung zu erzielen".
Die Gewerkschaft der Kupferarbeiter (CTC) wies den Vorschlag als "Täuschung der öffentlichen Meinung" zurück. Statt des "falschen Aufrufs zum Dialog" fordert CTC die Einrichtung einer Drei-Parteien-Kommission von Regierung, Unternehmen und Gewerkschaft. Die Proteste, die sich auf mehrere Codelco-Standorte in ganz Chile ausgebreitet haben, richten sich gegen die fortschreitende Aufweichung des geltenden Tarifvertrages (Acuerdo Marco), der laut CTC "Ergebnis eines langen Kampfes der Angestellten und Leiharbeitern für eine bessere Lebensqualität" sei, so eine Presseerklärung. (bb)
Foto: Codelco. CC BY-NC-ND 2.0