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Strand-Spaziergang an Heiligabend

In Nordargentinien ist es eine Tradition, dass die Kinder von Haus zu Haus gehen, um an den Weihnachtskrippen zu singen. Im Anschluss erhalten sie manchmal Süßigkeiten. Foto: Adveniat/Umlauf
In Nordargentinien ist es eine Tradition, dass die Kinder von Haus zu Haus gehen, um an den Weihnachtskrippen zu singen. Im Anschluss erhalten sie manchmal Süßigkeiten. Foto: Adveniat/Umlauf

Der religiöse Charakter des Weihnachtsfestes scheint auch in Lateinamerika mehr und mehr in den Hintergrund zu rücken. Dennoch pflegen die Menschen bei allem Kauf-Rausch und trotz Online-Shopping überfüllten Geschäften Bräuche, auf die sie nicht verzichten möchten.

Auch viele Nicht-Gläubige können sich Weihnachten nicht entziehen und halten inne. Im Sommer auf der Südhalbkugel werden ebenso Weihnachtsbäume geschmückt wie im - mehr oder weniger - winterlichen Europa.

Vor nicht allzu langer Zeit war es auch in Lateinamerika üblich, dass sich an Heiligabend die Zubereitung des Weihnachtsessens über einen großen Teil des Tages erstreckte. Die Familie kleidete sich festlich, verbrachte die Zeit gemeinsam, beschenkte sich und ging abends in die Messe. All dies ist längst nicht mehr selbstverständlich. Teure High-Tech-Geschenke veranschaulichen den Wandel.

Weihnachten bei sommerlichen Temperaturen

Gehalten haben sich aber trotzdem zahlreiche Bräuche. In Chile schreiben Kinder auch heute noch Briefe an den Weihnachtsmann (Viejito Pascuero). An schneebedeckten Bäumen herrscht bei 30 Grad Mangel, doch es werden Weihnachtsplätzchen gebacken. Fürs Weihnachtsmahl werfen sich viele Chilenen in Schale, Gottesdienste gibt es auch speziell für Familien mit Kindern. Der kulinarische Favorit ist im Ofen gebratener Truthahn, serviert mit Kartoffeln. Ein besonderer Nachtisch darf nicht fehlen. Die Bescherung findet erst um Mitternacht statt. Eine chilenische Spezialität ist der süße Aperitif „Cola de Mono“ („Affenschwanz“), der auch Kaffee enthält.

In Brasilien wird an Heiligabend zu einem großen Truthahn Schinken aufgetischt, als Beilage gibt es Reis sowie eine Vielzahl von Gemüsesorten und selbstverständlich Früchteteller. Für den Namen der Mitternachtsmesse "Missa do Galo“ („Hahn-Messe“) existieren mehrere Deutungen. Allen voran die Ankündigung der Geburt Christi durch einen Hahnen-Ruf. Nach dem Weihnachtsessen genießen viele Brasilianer einen Spaziergang am Strand. Die ausgiebigen Feierlichkeiten enden am 6. Januar mit dem Dreikönigstag.

Die Symbolkraft des Lichtes

Peru ist zum einen ein sehr religiöses Land und verfügt zum anderen über eine große kulturelle Vielfalt, die an Weihnachten zum Ausdruck kommt. Lichter, Farben und Appetit anregende Düfte prägen die Weihnachtszeit. Auf den wichtigen Plätzen der peruanischen Städte tanzen die Menschen. Festliches Kunsthandwerk wird auf Märkten angeboten - vor allem das „Niño Manuelito“. Ein peruanisches Kinderweihnachtslied trägt ebenfalls diesen Namen. Der eine oder andere Erwachsene dürfte abends nach dem Genuss von Pisco Sour, einem Traubenschnaps-Cocktail, zu singen anfangen. In einigen Regionen Perus wie Puno lesen manche Familien nach Mitternacht aus Koka-Blättern, was die Zukunft bringen wird.

Ende November bereits glänzen Weihnachtslichter in Kolumbien. Offiziell beginnen die Weihnachtsfeierlichkeiten am 7. Dezember, am Vorabend des Feiertages „Inmaculada Concepción“ (Mariä Empfängnis). Kolumbiens zweitgrößte Stadt veranstaltet das „Festival de las Luces en Medellín“, ein Lichterspektakel, das auch zahlreiche Touristen aus aller Welt anzieht. Weihnachten ist in Kolumbien vor allem ein religiöses Fest, zu dem sich die Familie zusammen findet. Die Gläubigen beten an den neun Tagen vor Heiligabend die „Novena de Aguinaldos”. Auf die Teller kommen an Weihnachten bevorzugt Hähnchen und Spanferkel. (bs)

Quelle: Latin America Post

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