Stierkämpfe in Bogotá wieder zugelassen
Kolumbiens Verfassungsgericht hat die Hauptstadt angewiesen, die Rückkehr des umstrittenen Spektakels zu ermöglichen.
Die Richter entschieden, dass die Plaza de Toros de la Santamaría wieder für ihren ursprünglichen Zweck genutzt werden müsse. In der 1931 erbauten Arena finden 14.500 Zuschauer Platz. Seit 1984 handelt es sich um ein Monumento Nacional de Colombia. Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hatte als Bürgermeister von Bogotá, der er bis 2015 war, den Stierkampf in der Hauptstadt im Jahr 2012 verboten. Das Verbot hatte bis 2017 Bestand, 2020 folgte eine erneute Einstellung, nachdem der Stadtrat sich gegen das Töten des Stiers im Kampf ausgesprochen hatte.
Stierkampf gilt als „kulturelle Veranstaltung“
Präsident Petro meldete sich nach dem Urteil zu Wort und erklärte, ausschließlich Kolumbiens Kongress, stehe es zu, über Rechtmäßigkeit oder Unrechtsmäßigkeit des Stierkampfs zu befinden. Petro rief Abgeordnete und Senatoren dazu auf, für den Tierschutz zu stimmen. In Kolumbien ist zwar die Misshandlung von Tieren verboten. Stierkämpfe und Hahnenkämpfe gelten aber als kulturelle Veranstaltungen. Bogotás Bürgermeisterin Claudia López respektiert das Urteil, merkt aber an: „Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert des Lebens, nicht des Todes.“ (bs)
