Sprengstoff-Anschlag auf Cerrejón-Kohlemine
In Kolumbien hat es auf der Halbinsel Guajira einen Sprengstoffanschlag auf die Infrastruktur der größten Steinkohlemine von Lateinamerika gegeben. Am Montag, den 12. Februar 2018 habe die Explosion eines Sprengsatzes Schäden an Gleisen und Gleisbett eines Kohlezuges des offenen Tagebaus El Cerrejón verursacht, berichtete der Nachrichtensender RCN. Das gleichnamige, angegriffene Unternehmen exportiert Steinkohle auch nach Deutschland.
„Cerrejón weist gewaltsame Aktionen entschieden zurück“, so das Unternehmen in einer ersten Presseerklärung. Diese würden „die Wirtschaft der Region, die Sicherheit unserer Angestellten und die benachbarten Dorfgemeinden beeinträchtigen“, verurteilte die Tochterfirma der Bergbauriesen Anglo American, Glencore und BHP Billiton den Angriff. Die Explosion habe auf Kilometer 27 der insgesamt 150 Kilometer langen Bahnstrecke stattgefunden, die Kohle vom offenen Tagebau zum Hafen Puerto Bolívar transportiert.
Die Produktion und der Export über den Karibikhafen sei normal weiter gelaufen. Die Behörden kündigten eine Untersuchung des Vorfalls an. Obwohl die Guerilla-Organisation ELN aktuell eine Offensive gegen den kolumbianischen Staat fahre, gebe es von dieser Seite keinen Hinweis auf die Urheberschaft des Sprengstoffanschlags, hieß es. Wegen Vertreibungen von indigenen Gemeinden und massiver Umwelt- und Klimaschäden steht El Cerrejon immer wieder unter massiver Kritik. Kolumbien ist der weltweit fünftgrößte Steinkohleproduzent und einer der wichtigsten Steinkohlelieferanten Deutschlands. (bb)