Spannungen zwischen Costa Rica und Nicaragua
Die Spannungen zwischen den beiden mittelamerikanischen Nachbarstaaten Costa Rica und Nicaragua nehmen zu. Costa Rica verdoppelte in die Präsenz seiner bewaffneten Sicherheitskräfte an der nicaraguanischen Grenze. Zwischen beiden Ländern hat sich bereits vor Jahren ein Streit über die Ausbaggerung des Flusses San Juan entzündet. Die Regierung in Managua hatte die Arbeiten ohne die Zustimmung Costa Ricas begonnen. Nun sieht Costa Rica seine Souveränität verletzt, weil das Land das Flussufer als sein Hoheitsgebiet betrachtet. Costa Ricas Präsidentin Laura Chinchilla forderte das Nachbarland auf, die diplomatischen Spielregeln einzuhalten. Nicaragua will den Fluss zu einer internationalen Wasserstraße ausbauen.
Der Río San Juan entspringt am südöstlichen Ende des Nicaraguasees bei San Carlos und fließt, bis zu seiner Mündung, 199 Kilometer in östlicher Richtung durch tropischen Regenwald. Er mündet bei San Juan de Nicaragua ins Karibische Meer. Auf einem Abschnitt bildet das Flussufer die Grenze zwischen Nicaragua und Costa Rica, wobei der Fluss auf seiner ganzen Länge zum nicaraguanischen Staatsgebiet gehört. Etwa 25 Kilometer vor der Mündung teilt sich der Fluss in mehrere Arme und bildet ein Delta mit zahlreichen Inseln und Lagunen. Der größte dieser Mündungsarme, der Río Colorado, mündet auf costa-ricanischem Gebiet in die Karibik. (TK)