Solarstrom für 800 auf Titicacasee lebende Indigenen-Familien
Bislang mussten die Uro ohne Zugang zu Strom auf elektrisches Licht verzichten. Perus Minister für Energie und Bergbau, Francisco Ísmodes, gab nun den offiziellen Startschuss für die Installierung von Solarmodulen auf den schwimmenden, aus Schilf hergestellten Inseln inmitten des Titicacasees, auf denen die Uro leben. Etwa 800 Familien erhalten somit eine Stromversorgung. Dies soll helfen, die Lebensqualität anzuheben. Generell will Perus Regierung entlegene Regionen des Landes besser versorgen und Grundbedürfnisse der dortigen Bewohner decken.
Selbstbestimmter Arbeitsrhythmus
Der Bürgermeisterin der Uro-Gemeinde, Rita Suaña, zufolge, war Stromversorgung auf den Inseln bis vor kurzem noch undenkbar. Nun könnten Kinder zum Beispiel nach Einbruch der Dunkelheit noch für die Schule lernen und die Eltern ihr Kunsthandwerk unabhängig von der Tageszeit ausüben. Bislang sind 485 Solarmodule installiert. Der peruanische Staat kümmere sich endlich um die Uro, so die Bürgermeisterin, auch bei der Versorgung mit aufbereitetem und somit trinkbarem Wasser gehe es voran.
Indigenes Kulturerbe ganz Perus
Minister Francisco Ísmodes setzte zur offiziellen Einweihung des Projekts mit einem Boot von der Stadt Puno auf die Insel Tahuantinsuyo über - eine halbe Stunde Fahrtzeit. Peru zeige, dass es ein inklusives Land sei und gleiche Chancen für alle Peruaner schaffe. Die Solarenergie erleichtere es den Uro, ihre für das ganze Land wertvolle Kultur zu erhalten. Abgesehen davon, profitieren die Uro jetzt auch von den Errungenschaften der modernen Welt: Sie können ihre Handy-Akkus auf den Inseln aufladen, sowie Radio hören und fernsehen. (bs)