Schuldenkrise: Argentinien verlängert Frist von Umschuldungsangebot an Gläubiger
Das Ringen um die argentinischen Schulden geht weiter: Die Regierung in Argentinien hat ihr Umschuldungsangebot an internationale Eigner argentinischer Staatsanleihen bis zum 22. Mai verlängert, wie aus einer Pressmitteilung des Ministeriums für Wirtschaft von Montag, 11. Mai 2020, hervorgeht. Eigentlich wäre die Frist schon am vergangenen Freitag abgelaufen.
Der Hintergrund sind Verhandlungen zwischen Argentinien und seinen Gläubigern über eine Umstrukturierung der immensen Schuldenlast, um eine erneute Staatspleite des Landes abzuwenden. Argentinien schlägt den Geldgebern vor, die Rückzahlung der Schulden bis 2023 auszusetzen, um sie danach mit deutlich verringerten Zinsen wieder aufzunehmen. Außerdem bittet Wirtschaftsminister Martín Guzmán um einen Schuldenerlass von 3.600 Millionen US-Dollar - was nur einen Teil der 66.238 Millionen US-Doller ausmacht, mit denen Argentinien bei den Geldgebern insgesamt in der Kreide steht.
Die argentinische Regierung erhofft sich durch die Verlängerung des Angebots, doch noch eine Einigung zu erzielen. Bisher war es bei den internationalen Geldgebern, darunter riesige Fondsgesellschaften wie das US-Unternehmen Blackrock, nicht auf viel Begeisterung gestoßen. Sollte keine Einigung zustande kommen, droht Argentinien die neunte Staatspleite in der Geschichte des Landes.