San Salvador bereitet sich auf Seligsprechung Romeros vor
Mit einer Lichterprozession beginnen am Freitagnachmittag (Ortszeit) in San Salvador die Feierlichkeiten zur Seligsprechung von Erzbischof Oscar Romero (1917-1980). Am Abend schließt sich ein Gottesdienst mit dem honduranischen Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga an. Nach einer Gebetswache, die von 21.00 Uhr bis 5.00 Uhr morgens dauern soll, beginnt dann am Samstag das eigentliche Programm der Seligsprechung.
Zu der Zeremonie unter Leitung des Präfekten der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato, werden nach offiziellen Angaben mehr als 280.000 Teilnehmer erwartet. Die Feier auf dem Platz "El Salvador del Mundo" in San Salvador soll laut Medienberichten in mehreren Landesteilen auf Großbildschirmen übertragen werden.
Die Zeremonie wird Medienberichten zufolge in mehreren Landesteilen live auf Großbildleinwänden übertragen. Zudem habe der Vatikan für eine weltweite Übertragung des Ereignisses zwei Satelliten angemietet und werde für eine Übersetzung in mehrere Sprachen sorgen, hieß es. Geleitet wird die Feier am Platz "El Salvador del Mundo" vom Präfekten der Selig- und Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato, sowie von Kurienerzbischof Vincenzo Paglia, dem Anwalt Romeros im Seligsprechungsverfahren.
Staatschefs eingeladen
Die Regierung El Salvadors hat alle Staatschefs Lateinamerikas zu der Zeremonie eingeladen. Viele haben ihr Kommen bestätigt, darunter laut Regierungsangaben die Präsidenten von Ecuador, Honduras, Panama, zudem die Vizepräsidenten von Costa Rica und Belize sowie Delegationen aus Mexiko, USA, Brasilien, Chile, Kolumbien, Italien, Nicaragua und Uruguay. Neben der politischen Prominenz haben auch 5 Kardinäle, 15 Erzbischöfe sowie rund 60 Bischöfe ihre Teilnahme angekündigt.
Den Freitag und Samstag hat die Regierung auf Antrag der katholischen Kirche zu arbeitsfreien Tagen erklärt, um Gläubigen die Teilnahme an der Zeremonie zu ermöglichen. Etliche Sicherheitsvorkehrungen wurden getroffen; rund 2.000 Polizisten und 1.700 Soldaten sollen im Einsatz sein, ebenso insgesamt rund 45.000 Mitglieder von Zivilschutz, Feuerwehr, Rotem Kreuz und anderen Hilfsteams. Bereits ab Freitagmorgen würden Dutzende Straßen im Zentrum der Hauptstadt für den Autoverkehr gesperrt, hieß es.
Romero war am 24. März 1980 während eines Gottesdienstes von Unbekannten erschossen worden. Durch seinen Einsatz für die Rechte der Armen hatte der Erzbischof den Hass reaktionärer Kreise auf sich gezogen. Als Auftraggeber des Mordes stehen Militärs im Verdacht; die Hintergründe der Tat wurden nie ganz aufgeklärt. Im anschließenden Bürgerkrieg zwischen Sicherheitskräften, rechten Todesschwadronen und linksgerichteten Guerillagruppen kamen bis 1992 rund 75.000 Menschen ums Leben.
Quelle: KNA