Richter stoppt Gold-Bergbau in Cofan de Sinangoe
In Ecuadors nördlicher Amazonas-Region Sucumbíos hat der Protest der Indigenen-Gemeinde Cofan de Sinangoe gegen die Vergabe von 20 Bergbau-Konzessionen in ihrem Siedlungsgebiet einen ersten Erfolg verbuchen können. Die Bergbau-Betroffenen hatten in einem Schreiben an Ecuadors Staatspräsidenten Lenin Moreno und die zuständigen Ministerien zuvor beklagt, seien sie zu keinem Zeitpunkt über die Abbau-Genehmigungen vorabkonsultiert worden, berichten lokale Medien.
Am Samstag, 28. Juli 2018, hatte Richter Jorge Sacancela für die Region Gonzalo Pizarro einer Eilklage der Gemeinde und der Ombudsstelle von Sucumbíos stattgegeben. Die Vergabe der Goldabbau-Lizenzen sei ein Verstoß gegen die Verfassung des Landes, berichtet die Tageszeitung „El Universo“ von dem Klageerfolg. Die Bewohner hätten das Recht auf eine Vorab-Konsultation, die in Artikel 57 von Ecuadors Grundgesetz verankert ist. Dieses Recht sei verletzt worden, alle bis zum Zeitpunkt vergebenen Lizenzen damit unwirksam, so der Richter.
Auch würde die Erkundung und die Ausbeutung von Bodenschätzen in dem Flussgebiet des Río Aguarico das Recht der Anwohner auf Wasser, Territorium und Lebensqualität „schwer beeinträchtigen“, begründete der Richter seine Entscheidung. „Der Amazonas ist Hoffnung für die Menschheit; Schutz und Respekt des Amazonas ist eine Pflicht“, hatte sich letzte Woche auch das panamazonische kirchliche Netzwerk Repam (Rede Eclesial Pan-Amazonica) mit der Gemeinde solidarisiert und Ecuadors Behörden auf die Einhaltung nationaler und internationaler Schutzrechte gedrängt. (bb)
REPAM-Soli-Schreiben: http://signisalc.org/2017/userfiles/ckeditor/carta_repam_ecuador_solidaridad_.pdf