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Mexiko, Brasilien |

Reporter ohne Grenzen: Programm zum Schutz von Journalisten in Lateinamerika

Die deutsche Sektion von Reporter ohne Grenzen plant mit einem neuen Programm, Journalisten in Brasilien und Mexiko besser zu schützen. In beiden Ländern wurden Medienschaffende in den vergangenen Jahren immer wieder bedroht oder ermordet. 

Die Weltkarte zur "Rangliste der Pressefreiheit 2019". Foto: Reporter ohne Grenzen.

Reporter ohne Grenzen (ROG) will mit einem neuen Programm bessere Arbeitsbedingungen für Journalisten in Mexiko und Brasilien schaffen. Zudem soll die Straflosigkeit von Verbrechen gegen Medienschaffende bekämpft werden. Die Organisation will dafür in den kommenden Jahren stärker mit der Menschenrechtsorganisation Propuesta Civica in Meixko kooperieren, wie aus einer Pressmitteilung von ROG hervorgeht.  Finanziert wird das Programm mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). 

Laut Christian Mihr, dem Geschäftsführer von ROG Deutschland, zählen Brasilien und Mexiko zu den gefährlichsten Ländern für Medienschaffende in Lateinamerika. Jeden Tag seien Journalistinnen und Journalisten schweren Angriffen ausgesetzt – von Drohungen über das Verschwindenlassen bis hin zu Morden. Das neue Programm solle einen Beitrag dazu leisten, die Arbeitsbedingungen und die rechtliche Stellung von Journalisten zu verbessern. 

Verbrechen gegen Journalisten bleiben in Mexiko häufig ungestraft 

In Mexiko verfolgt das Projekt „Press in Resistance“ zwei Ziele: Gesetze, die der Pressefreiheit schaden, sollen überwunden und Verbrechen gegen Journalisten sollen lückenlos aufgeklärt werden. Außerdem will ROG Journalisten in Sicherheitsfragen schulen.

In keinem Land der Welt, in dem nicht Krieg herrscht, werden so viele Journalisten ermordet wie in Mexiko. In manchen Fällen gäbe es laut Reporter ohne Grenzen Absprachen zwischen Behörden und dem organisierten Verbrechen. Zudem herrsche häufig der Unwille, Verbrechen konsequent zu verfolgen - darüber hinaus sei die mexikanische Justiz notorisch schlecht ausgestattet. Reporter ohne Grenzen weißt darauf hin, dass auch Präsident Andrés Manuel López Obrador regelmäßig Journalisten verbal angreife. Die Partnerorganisation Propuesta Civil geht solchen Fällen von verschwundenen und ermordeten Journalisten nach. Weit über 90 Prozent der Morde an Journalisten in Mexiko bleiben bisher straflos.

Stärkung von Medien in Brasilien marginalisierter Gruppen

In Brasilien zielt das Projekt auf die Stärkung acht unabhängiger Medien, deren Redaktionen in den Regionen Amazonas, Pernambuco, Rio de Janeiro und São Paulo angesiedelt sind. Die damit gestärkten Journalisten gehören marginalisierten gesellschaftlichen Gruppen an, die in den Massenmedien Brasiliens entweder gar nicht vorkommen oder dort häufig diskriminiert werden. Dazu zählen Indigene im Amazonasgebiet, Afrobrasilianer oder Favela-Bewohner. Geplant ist die Schaffung eines Netzwerkes von Journalisten, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen. Die starke Polarisierung der politischen Debatte in Brasilien unter Präsident Jair Bolsonaro sorge dafür, dass viele Medienschaffende zur Zielscheibe von Aggressionen werden. In den vergangenen zehn Jahren wurden in Brasilien mehr als 40 Medienschaffende ermordet.

Autor: Bernd Stößel 

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