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Costa Rica |

Regierung will Friedensbasis untersuchen

Die von Venezuela gegründete Begegnungsstätte in San José weckt Verdacht auf Einmischung.

San José. Costa Ricas Präsidialminister Rodrigo Arías kündigte eine Untersuchung der von Venezuelas Botschaft initiierten Begegungsstätte „Friedensbasis“ in San José an. „In wenigen Tagen wird sich der
Außenminister mit weiteren Informationen dazu äußern“, sagte der Bruder von Staatschef Oscar Arías auf einer Pressekonferenz.

Hintergrund der Untersuchung sei der Verdacht, Venezuela könne sich in interne Angelegenheiten des mittelamerikanischen Staates einmischen. „Für mich ist das ein Sturm im Wasserglas“, entgegnete der
Parlamentsabgeordnete von der Linkspartei „Frente Amplio“ (Breite Front) José Merino. „Ich habe an Veranstaltungen der Friedensbasis teilgenommen. Der Vorwurf ist lächerlich, denn das Programm besteht aus kulturellen und informativen Veranstaltungen, wie sie jede andere Botschaft auch veranstaltet. In keinem Falle wurden Dinge besprochen, die mit einer Einmischung in innere Angelegenheiten zu tun hätten“.

Costa Rica ist das dritte Land nach Cuba und Nicaragua, in dem die venezolanische Botschaft vor knapp einem Monat eine solche Friedensbasis installierte. Die Begegnungsstätten für Frieden und
Völkerverständigung sollen nach Botschaftsangaben eine Alternative zur aggressiven US-Außenpolitik darstellen. Regierungspolitiker aus den Ländern des progressiven Staatenbundes „Bolivarianische Allianz für Amerika“ (ALBA) und anderen südamerikanischen Staaten fühlen sich bedroht durch den Plan der US-Regierung, neue Militärbasen in Kolumbien und Chiapas (Mexiko) zu eröffnen.

Zudem drohen weitere Militäraktivitäten, auch in Costa Rica, das seit 1948 über keine Armee verfügt. „Mich beunruhigt, dass die US-Außenpolitiker Costa Rica tiefer in ihre Strategie hineinziehen wollen. Dazu gehört der Plan zur Einrichtung eines permanenten Stützpunktes für die US-Marine und eines großen Radars in der Karibik. Sie präsentieren das unter dem Vorwand der Drogenbekämpfung, aber es ist der Beleg dafür, dass Präsident Barack Obama trotz moderatem Diskurs mit den gleichen Mitteln wie seine Vorgänger gegen lateinamerikanische Linksregierungen und die Bestrebungen zur lateinamerikanischen Einigung vorgeht“, sagte José Merino.

Nach Aussage von Venezuelas Botschafter Nelson Pineda Prada ist die Förderung der Einheit Lateinamerikas im Geiste seiner Befreier Simón Bolivar, José Martí, Francisco Morazán und des Costaricaners Juanito Mora eines der zentralen Anliegen der Friedensbasis. Davon hält Präsident Oscar Arias offenbar nicht viel: „Von Venezuela kann man lernen, wie man Baseball spielt. Aber über Frieden können die uns nichts beibringen“, sagte er gegenüber Journalisten. Der rechte Sozialdemokrat ist Friedensnobelpreisträger und loyaler Verbündeter der USA.

Quelle: Torge Löding, voces nuestras, Poonal

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