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Kuba |

Regelmäüige Messen im Gefängnis erlaubt

Erstmals seit 50 Jahren hat die kubanische Führung wieder regelmäßige Messen in Gefängnissen erlaubt. Die katholische Kirche Kubas zeigte sich „höchst erfreut“ über die Genehmigung, die ab sofort gilt. „Wir haben schon länger Gespräche darüber geführt und sind erfreut, dass diese zum Erfolg geführt haben“, sagte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, José Felix Pérez der Nachrichtenagentur afp. „Jetzt müssen wir noch einige Details ausfeilen, um diese Genehmigung in die Praxis umzusetzen.“ Die Genehmigung umfasst die Verbreitung von religiösen Schriften sowie Aufzeichnungen der Messen in den Haftanstalten mit Tonbandgeräten und Kameras. Die Genehmigung gilt auch für Gottesdienste der evangelischen Kirchen.

Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung einer Normalisierung der Beziehungen der Kirche zu dem Staat. Nach dem Sieg der kubanischen Revolution 1959 kam es zu einer Konfrontation zwischen der neuen Führung unter Fidel Castro und der Katholischen Kirche. Castro erklärte Kuba zum laizistischen Staat, schloss sich dem Kommunismus an, enteignete den Kirchenbesitz, schloss kirchliche Sender und entzog den Kirchen die Zuständigkeit für Schulen. Kirchenleute wurden als „Konterrevolutionäre“ verfolgt und diskriminiert. Der Katholizismus ist auf Kuba traditionell stark verankert – auch Castro studierte auf einer Jesuitenschule, und heute sind rund 50 Prozent der zehn Millionen Kubaner katholisch getauft.

Erst seit 1992 garantiert Kubas Verfassung Religionsfreiheit. Seit dem Papstbesuch im Jahr 1998 hat die kubanische Führung ihre harte Linie gegenüber der Kirche weiter aufgeweicht. So wurden wieder Weihnachtsfeiern sowie vereinzelt Prozessionen und Freiluft-Messen erlaubt. In den Gefängnissen unterstützte die Gefängnispastoral bereits seit einiger Zeit wieder einzelne Häftlinge und deren Familien. An Weihnachten und Ostern wurden im vergangenen Jahr erstmals wieder Ausnahmegenehmigungen für Messen in den Haftanstalten erteilt. 2008 fand die erste öffentliche Seligsprechung seit der kubanischen Revolution statt, die auf ein großes Echo stieß und im staatlichen Fernsehen übertragen wurde. Mehrere tausend Menschen, darunter Staatschef Raúl Castro, wohnten in Camagüey der Messe unter freiem Himmel zur Seligsprechung des Mönchs José Olallo Valdés teil, der im 19. Jahrhundert auf der Insel wirkte und Wunderheilungen vollzog.

Sandra Weiss

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