Recht auf Wasser erhält Verfassungsrang
Perus Regierung hat nun entsprechende Schritte eingeleitet. Präsident Kuczynski, seit fast einem Jahr im Amt, unterzeichnete ein Gesetz, das Perus Verfassung aus dem Jahr 1993 so modifiziert, dass sie ein Recht auf Wasser enthält. Zivilgesellschaftliche Gruppen hatten dieses seit Jahren gefordert.
Mitsprache der Gemeinden bei Bergbauprojekten
Gemeinden auf dem Land werden künftig zudem in die Verhandlungen mit Unternehmen eingebunden, wenn es um die Entwicklung von Bergbauprojekten oder die Förderung von Öl und Gas geht. Im Mai wurden in Peru mehr als 50 Konflikte um die Nutzung von Wasser gezählt. Künftig soll die Wasserversorgung verbessert werden, auch um die Gesundheit der Menschen zu schützen.
Laut Instituto Nacional de Estadística e Información verfügten Ende 2016 in Peru 94,5 Prozent der städtischen Haushalte über Zugang zu Trinkwasser, 88,3 Prozent waren an die Kanalisation angeschlossen. Auf dem Land sieht es deutlich schlechter aus: 71,2 Prozent der Haushalte haben Trinkwasser, lediglich 24,6 Prozent können Abwässer entsorgen. Von den mehr als 81.000 peruanischen Gemeinden mit 2.000 oder weniger Einwohnern verfügen etwa zwei Drittel weder über fließendes Wasser noch über eine Kanalisation.
Investitionen in Milliardenhöhe geplant
Die Pläne sehen nun bis 2021 eine hundertprozentige Abdeckung in städtischen Regionen vor. Für die ländlichen Gebiete Perus lauten die Ziele 84,6 Prozent bei der Trinkwasserversorgung und 70 Prozent bei der Kanalisation. Der zuständige Minister sprach Ende 2016 von mehr als 100 Projekten mit einem Investitionsvolumen von rund 300 Millionen Dollar, die nicht vorankämen, da technische und Umweltstudien Fehler aufwiesen. In Zusammenhang mit den genannten Plänen ist nun die Rede von Investitionen in Höhe von 15,2 Milliarden Dollar. Was den Zeithorizont betrifft, so fällt auf, dass im Jahr 2021 die Amtszeit von Präsident Kuczynski endet. In Peru kann der Präsident nicht direkt wieder gewählt werden. (bs)