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Rechercheprojekt deckt korrupte Millionen-Geschäfte mit Waffen auf

Bildungsproteste im Jahr 2012 in Chiles Hauptstadt Santiago. Die Polizei geht mit Tränengas gegen die Demonstrierenden vor. Foto (Symbolbild): Adveniat/Jürgen Escher

Bildungsproteste im Jahr 2012 in Chiles Hauptstadt Santiago. Die Polizei geht mit Tränengas gegen die Demonstrierenden vor. Foto (Symbolbild): Adveniat/Jürgen Escher

Ein Kollektiv von Journalistinnen und Journalisten aus mehreren Ländern Lateinamerikas hat die intransparenten Beziehungen zwischen lateinamerikanischen Regierungen und Unternehmen für nichtletale Waffen zur Aufstandsbekämpfung aufgedeckt. Das Team unter Leitung des Centro Latinoamericano de Investigación Periodística (Clip) kommt zu dem Ergebnis, dass das "Geschäft mit der Repression" in den letzten Jahren zugenommen habe, massiv von Korruption geprägt sei und die Menschenrechte der Bevölkerung zunehmend verletze. Am Dienstag, 7. Juni 2022 hat das grenzübergreifende Rechercheprojekt seine Ergebnisse auf einer Webseite der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Zahl der Menschen, die in Lateinamerika von 2017 bis 2021 bei Demonstrationen durch Tränengas-Kartuschen, Gummigeschosse, Rauchbomben, Schockgranaten und andere so genannte nicht tödliche Waffen der Polizei ums Leben kamen oder schwer verletzt wurden, beziffert das Recherche-Team auf mindestens 187 Personen. Zur polizeilichen Bekämpfung von Demonstrationen und Protesten würden die Regierungen des Kontinents zunehmend diese Art von Waffen einsetzen und dafür Millionenbeträge ausgeben, wie in den 33 Rechercheberichten ausgeführt wird. Unsachgemäße Verwendung und abgelaufenes Material führe immer wieder zu Toten auf Seiten der Demonstranten. Die Verbindungen zwischen privaten Sicherheitsfirmen und Regierungsbehörden seien in vielen Fällen von Korruption, Betrug und Briefkastenfirmen geprägt. 

So wird über Ermittlungen von US-Behörden gegen den in Florida inhaftierten Ex-Interims-Innenminister Arturo Murillo berichtet. Der rechtsextreme Hardliner hatte nach dem vom Militär erzwungenen Rücktritt von Präsident Evo Morales im November 2019 bei einer US-Sicherheitsfirma Aufstandsbekämpfungsmittel zu deutlich überteuerten Preisen bestellt und sich an dem Geschäft persönlich bereichert, berichtet die Tageszeitung "El País" über den Korruptionsfall. Die am Rechercheprojekt beteiligten Medienschaffenden arbeiten für private Medienhäuser in Mexiko (Animal Político), Guatemala (No Ficción), Kolumbien (Cerosetenta), Venezuela (Efecto Cocuyo), Ecuador (El Universo), Chile (Interferencia), Bolivien (El Deber), Argentinien (Revista Anfibia), Brasilien (UOL), in den USA (Noticias Telemundo) und Spanien (El País). (bb)

"Das Geschäft mit der Repression": https://el-negocio-de-la-represion.elclip.org

bb (Clip, ElPaís)

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