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Mexiko |

Prozess gegen "El Chapo" beginnt mit Paukenschlag

Joaquín Guzmán bezeichnet sich selbst als ein "Sündenbock". Foto: Reuters/E. Munoz
Joaquín Guzmán bezeichnet sich selbst als ein "Sündenbock". Foto: Reuters/E. Munoz

Der Anwalt des Angeklagten erklärte am Dienstag, 13. November 2018, Joaquín Guzmáns Sinaloa-Kartell habe den scheidenden mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto und dessen Vorgänger Felipe Calderón bestochen. Verantwortlich dafür sei aber nicht sein Mandant, so Strafverteidiger Jeffrey Lichtman vor dem Gericht in New York. Guzmán habe in Wirklichkeit keine Macht im Sinaloa-Kartell gehabt und "nichts kontrolliert". Der wahre Schuldige sei der flüchtige Drogenboss Ismael "El Mayo" Zambada, sagte Lichtman.

Zambada habe das Kartell kontrolliert und zahlreiche Menschen bestochen - darunter die "Spitze, den derzeitigen Präsidenten Mexikos und den vorherigen". "'El Mayo' kann dafür sorgen, dass Menschen verhaftet werden und dass die mexikanische Armee und Polizei töten, wen er will." Sein Mandant dagegen sei lediglich der "Sündenbock", sagte Anwalt Lichtman weiter. Ein Sprecher des scheidenden Präsidenten Peña Nieto wies die Bestechungsvorwürfe umgehend als "absolut falsch" zurück. Ebenso äußerte sich Ex-Präsident Calderón: Die Äußerungen des Anwalts seien "absolut falsch", schrieb der Präsident der Jahre 2006 bis 2012 im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Hochsicherheits-Prozess

 

Der 61-jährige Guzmán, der wegen seiner Körpergröße den Spitznamen "El Chapo" (der Kurze) trägt, muss sich in New York unter anderem wegen Drogenschmuggels, Waffenhandels und Geldwäsche verantworten. Laut Anklage soll das mexikanische Sinaloa-Kartell unter seiner Führung zwischen 1989 und 2014 fast 155 Tonnen Kokain und große Mengen andere Drogen in die USA geschmuggelt und damit Milliarden verdient haben. Zudem soll er für bis zu 3.000 Morde verantwortlich sein.

 

Der Prozess findet unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt. In Mexiko war "El Chapo" zuvor mehrmals aus dem Gefängnis geflohen. Rund ein Dutzend Staatsanwälte arbeiten an dem Fall. Sie haben 16 Zeugen - darunter mexikanische und kolumbianische Dealer, die in US-Gefängnissen sitzen - in Stellung gebracht, um gegen "El Chapo" auszusagen. Guzmán selbst hat mehrere Star-Verteidiger engagiert.

 

Bis zu einem Urteil kann es nach Einschätzung von Richter Brian Cogan noch mehrere Monate dauern. Guzmán droht lebenslange Haft. Die Todesstrafe ist gemäß einer Einigung zwischen Mexiko und den USA ausgeschlossen. Mexiko hatte Guzmán im Januar 2017 an die USA ausgeliefert.

 

Quelle: Deutsche Welle, mak/hk (afp, dpa)

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