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Peru |

Protestwelle gegen Perus Staatschefin Dina Boluarte hält an

Zu schweren Unruhen kam es wieder in der Hauptstadt Lima sowie in Arequipa im Süden des lateinamerikanischen Landes. Dort wollten rund 1000 Demonstranten den Flughafen stürmen - einer kam dabei ums Leben.

Bei Protesten gegen die Regierung von Peru haben sich Demonstranten und Polizisten in der Hauptstadt Lima schwere Auseinandersetzungen geliefert. Die Regierungsgegner schleuderten Steine und Feuerwerkskörper auf die Polizisten, die Beamten feuerten ihrerseits Tränengas in die Menge. Die Demonstranten versuchten zudem, zum Kongress vorzudringen. Mehrere Menschen wurden bei den Zusammenstößen verletzt.

Im Zentrum von Lima ging ein Gebäude in Flammen auf. Mehr als 25 Einheiten der Feuerwehr seien im Einsatz, um zu verhindern, dass der Brand auf benachbarte Häuser übergreife, teilte ein Sprecher der Feuerwehr mit. Ob es einen Zusammenhang mit den Protesten gibt, ist noch nicht bekannt.

Tausende Menschen waren am Donnerstag unter dem Motto "Toma de Lima" (Einnahme von Lima) vor allem aus dem Süden von Peru in die Hauptstadt gekommen. Auch in anderen Teilen des südamerikanischen Landes kam es zu Unruhen. In Arequipa im Süden des Landes versuchten rund 1000 Demonstranten, den Flughafen zu stürmen. Die Polizei drängte die Menschen mit Tränengas zurück. Dabei kam nach Angaben des peruanischen Menschenrechtsbeauftragten ein Demonstrant ums Leben.

Damit stieg die Zahl der seit Beginn der landesweiten Proteste getöteten Menschen auf mindestens 50, darunter auch ein Polizist. Mehr als 500 Menschen wurden seit Beginn der Unruhen Anfang Dezember verletzt. Perus Regierung hatte erst am Wochenende in Lima und drei südlichen Regionen den Notstand ausgerufen.

Die Demonstrationen richten sich gegen die Regierung von Übergangspräsidentin Dina Boluarte. Diese rief die Protestierenden in einer Ansprache am Abend zum Dialog auf und kündigte Konsequenzen für diejenigen an, "die Chaos und Unordnung stiften wollen". Die Demonstranten fordern den Rücktritt der Staatschefin, die Auflösung des Kongresses und die Freilassung des inhaftierten Ex-Präsidenten Pedro Castillo. 

Castillo - ein ehemalige Dorfschullehrer und Gewerkschafter - wollte Anfang Dezember einem Misstrauensvotum zuvorkommen und löste den Kongress auf. Das Parlament enthob ihn daraufhin des Amtes. Er wurde wegen des Vorwurfs eines versuchten Staatsstreichs festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Boluarte war vor Castillos Amtsenthebung dessen Vizepräsidentin und trat gemäß der peruanischen Verfassung seine Nachfolge an. Sie gehört derselben linken Partei an wie Castillo. Demonstranten sehen in ihr indes eine "Verräterin".

Quelle: Deutsche Welle, sti/se (afp, dpa, epd, rtr)

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