Proteste begleiten ExpoKolumbien
Protestanten in Berlin kritisieren Werbung für Investitionen in Kolumbien.
Menschenrechtsgruppen und Gewerkschafter haben gestern (25.10.) während der Eröffnung der ExpoKolumbien 2009 in Berlin vor dem Kino Babylon protestiert. Dort werden während der sechstägigen Veranstaltung Filme aus Kolumbien gezeigt. Die ExpoKolumbien möchte „Interesse am Land und seiner Komplexität wecken“ und zu einer Grundlage für „intensivere Zusammenarbeit, Investitionen und bilateralen Handel beitragen“.
Die Proteste richten sich gegen die Werbeveranstaltung für Kolumbien, weil eine gute Rendite für ausländische Investoren dort nur durch massive und systematische Menschenrechtsverletzungen möglich sei. Morde und Vertreibung wurden bereits in der Vergangenheit mit ausländischen Firmensitzen in Kolumbien in Verbindung gebracht. Der Anbau von Palmöl zum Beispiel führt dazu, dass Bauern von ihrem Land vertrieben werden. Die Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) kritisiert die Auswirkungen von Investitionen. Jeden Tag würden 1000 Kleinbauern von ihrem Grund und Boden vertrieben und jeden dritten Tag würde ein Betriebsrat oder Gewerkschafter ermordet, heißt es auf der Internetseite der FAU. Die Firma Chiquita zahlte von 1997 bis 2004 mindestens 1,7 Millionen Dollar an paramilitärische Einheiten in Kolumbien, die für die Firma unter anderem Gewerkschafter ermorderte.
Der Deutsche Akademische Auslandsdienst (DAAD) und die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (gtz) sind unter anderem Partner der ExpoKolumbien. Die Messe möchte Errungenschaften und Investitionsmöglichkeiten Kolumbiens in Deutschland bekannter machen.
Autor: Julia Mahncke