Priester sieht neue und gefährliche Fluchtrouten

Diese beiden unbegleiteten Jungen aus San Pedro Sula, Honduras, sind auf dem Weg zur nordmexikanischen Grenze. In der Migrantenherberge in Tenosique, Mexiko, haben sie für ein paar Tage Unterkunft gefunden. Foto (Archivbild): Adveniat/Ole Schmidt
Die von Mexikos linksgerichtetem Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador angeordnete Verstärkung der Südgrenze zu Guatemala führt aus Sicht eines katholischen Priesters zu neuen und gefährlicheren Fluchtrouten der Migranten aus Mittelamerika. Die Zahl der Migranten, die die Flüchtlingsherberge "Nadie es extranjero" (Niemand ist Ausländer) erreichten, sei auf täglich 50 gestiegen, sagte Heyman Vazquez Medina. Zudem seien Migranten in einem besorgniserregenden Zustand, weil sie Berge und Flüsse überwinden müssten.
Er habe gedacht, dass sich nach der Ankündigung, Einheiten der Nationalgarde an die Grenze zu verlegen, die Zahl der Flüchtlinge reduziere. Dies sei aber nicht der Fall. Statt der üblichen 10, 15 oder maximal 30 Migranten am Tag kämen nun 50, sagte der Pfarrer laut einem Bericht der Tageszeitung "La Jornada". Die Mehrheit der Migranten stamme aus Honduras, aber auch aus El Salvador und Guatemala. Viele hätten keine Kleider oder Schuhe zum Wechseln dabei. Es seien zahlreiche Kinder und Frauen darunter.
Jüngst hatten sich die USA und Mexiko auf eine stärkere Sicherung der mexikanischen Grenze zu Guatemala verständigt. Mexikos Regierung kündigte die Entsendung von 6.000 Soldaten der Nationalgarde an. Menschenrechtsorganisationen und die katholische Kirche kritisierten die Maßnahme scharf.