Präsidentschaftskandidatin Aldana fürchtet um ihr Leben
In einem Schreiben an die Öffentlichkeit hat die Präsidentschaftskandidatin Thelma Aldana die anhaltenden Drohungen gegen ihr Leben bekanntgemacht. „Vor ein paar Tagen haben die Angriffe gegen mich begonnen“, so die ehemalige Staatsanwältin, die für die Partei „Movimiento Semilla“ bei den Wahlen Mitte Juni 2019 ins Rennen um das höchste Amt im Staate geht, in einer Twitter-Nachricht am Montag, den 25. März 2019.
Wegen der unsicheren Situation lebt Aldana seit dem 18. März 2019 im Nachbarland El Salvador. Allerdings werde sie vorläufig nicht zurückkehren, da „die Sicherheitsbedingungen für meine Rückkehr nach Guatemala nicht gegeben sind“. Auch in El Salvador fürchte sie um ihr Wohlergehen, wo sie „von guatemaltekischen Mafias verfolgt“ wird, die „nicht eine Minute zögern um mich zu ermorden, wenn sie nur können“. Unklar ist, ob die Anti-Korruptionspolitikerin überhaupt antreten kann, da sie wegen eines Haftbefehls, ebenfalls wegen Korruption, gesucht wird.
Allerdings hatte das Nationale Wahlregister die Einschreibung von Aldana als Kandidatin bestätigt, was ihr zeitweilige Immunität vor Strafverfolgung gewähren würde, berichtet die Tageszeitung „La Prensa“. Wie berechtigt die Angst der Kandidatin ist, zeigt die systematische Ermordung von Aktivistinnen und Aktivisten der Bauernbewegung „Movimiento para la Liberación de los Pueblos“ und ihrer Vorfeldorganisation „Comite de Desarollo Campesino“ (Codeca), von denen in 2018 sechs, in 2019 zwei Politikerinnen und Politiker getötet wurden. (bb)
¡NO NOS VENCERÁN! pic.twitter.com/VNXsOBkvmf
— Thelma Aldana (@ThelmaAldana) 25. März 2019