Präsident Piñera entlässt sechs Minister
Chiles Präsident Sebastián Piñera hat mit einer Kabinettsumstellung auf seine sinkenden Umfragewerte und die schwachen Wirtschaftsprogonosen für 2019 reagiert. "Die Weltwirtschaft schwächelt, sie wächst viel weniger als letztes Jahr", zitiert das Nachrichtenportal "RadioUChile" den Staatschef am Donnerstag, 13. Juni 2019. Weil Chiles Exporte sinken und die Importe steigen, sei es "Zeit zu handeln", begründete der rechtsliberale Politiker seine Entscheidung.
Rund 15 Monate nach Antritt der Piñera-Regierung mussten sechs Minister ihren Hut nehmen. Neu besetzt wurden das Außenministerium, Wirtschaft, Energie, Gesundheit, Bau und Soziale Entwicklung. Allerdings sind Beobachtern zufolge kaum neue Gesichter unter den neuberufenen Ministern. Energieminister wird Juan Carlos Jobet, Ex-Arbeitsminister während der ersten Amtszeit von Piñera (2010-2014). Neuer Gesundheitsminister wird der Mediziner Jaime Mañalich, der das Ressort die gesamte erste Amtsperiode von Piñera führte.
Auch der neue Außenminister des südamerikanischen Landes, Teodoro Ribera, stammt aus der alten Regierungsmannschaft, in der er Justizminister war. Die letzten Umfragen hatten ergeben, dass nur 25 Prozent der Chileninnen und Chilenen die Amtsführung Piñeras für gut befinden, zwölf Prozent weniger als noch Ende 2018. Die Hälfte der Befragten ist unzufrieden mit ihrer Regierung. Piñera war bei einer historisch niedrigen Wahlbeteiligung mit nur 54 Prozent gewählt worden. Im Parlament verfügt der Präsident über keine sicheren Mehrheiten. (bb)