Plastik gegen Essen
Die Wege aus den Städten in die Wälder des Amazonas sind von Plastik gesäumt. Um der Umweltverschmutzung entgegenzuwirken, hat der Menschenrechtsaktivist Benki Piyako in der brasilianischen Kleinstadt Marechal Thaumaturgo nun den Öko-Supermarkt "Troque Troque", zu deutsch "Tauschgeschäft", eröffnet. Hier bezahlt man nicht mit Geld, sondern in Form von Plastikmüll oder Aluminiumdosen, welche im weiteren Verlauf von den Mitarbeitern an den nächstgelegenen Recyclinghof in der Stadt Rio Branco weitergeschickt werden. Im Gegenzug erhält der Kunde einen dem Wert entsprechenden Gutschein, den er im "Troque Troque" einlösen kann. Zum Angebot des Supermarkts gehören lokal angebaute Produkte und traditionelle Handarbeiten, um auf diese Weise die örtliche Wirtschaft sowie den nachhaltigen Anbau zu fördern.
Fehlende Infrastruktur für Müllentsorgung
Durch den Öko-Markt werden die Einheimischen gegenüber Umweltzerstörung und Plastikverschwendung aufmerksamer. Aufgrund der weitgehend fehlenden Infrastruktur in der Müllentsorgung gibt es vielerorts kein Bewusstsein für den Naturschutz. Oft können die Ortschaften den anfallenden Plastikmüll kaum bewältigen. Unterstützt wird der Öko-Supermarkt von der Nichtregierungsorganisation House of Indians, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Amazonasregion und die dort lebenden indigenen Völker zu schützen.
"Troque Troque" soll als Vorbild für weitere Geschäfte dienen, die dem gleichen Prinzip folgen werden. Gründer Piyako animiert die Amazonasbewohner mit seinem Einsatz, für ihr Land einzustehen und den Wald zu schützen. Er gilt als Umweltaktivist und ist Vertreter der Ashaninka, eines der größten indigenen Völker im brasilianischen Bundesstaat Acre. Bekannt geworden ist er durch sein Engagement für Frieden zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Völkern. Zudem hat Piyako bereits mehrfach Auszeichnungen für seine Arbeit gegen die Ausbeutung des Regenwaldes am Amazonas erhalten. (pr)
Quelle: generosity by INDIEGO