Peru erkennt Existenz von fünf isoliert lebenden Völkern an
Peru hat die Existenz der isoliert lebenden Völker der Aewa, Taushiro, Tagaeri, Taromenane und Záparo offiziell anerkannt. Damit ist die Voraussetzung für die Abgrenzung eines Schutzgebiets gegeben, für das noch weitere juristische, anthropologische und Umweltinformationen zusammengetragen werden müssen. In Feldstudien hatten Anthropologen zuvor die Präsenz der Völker im Becken des Río Napo und an seinen Nebenflüssen Arabela und Curaray nachgewiesen.
Konflikt wegen geplanter Ölförderung
Das entlegene Waldgebiet, dessen Fläche größer ist als die von Puerto Rico, liegt im Grenzgebiet von Peru zu Ecuador. Einige der indigenen Völker leben sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite der Staatsgrenze. In Ecuador genießen sie bereits seit 2007 Schutz in einem anerkannten Gebiet. In Peru hingegen hat es fast 20 Jahre gedauert, bis der Staat ihre Existenz anerkannt hat. Die Initiative geht auf ein Gesuch indigener Organisationen aus dem Jahr 2003 zurück, ein Schutzgebiet für die unkontaktierten Völker im Amazonasgebiet einzurichten. Doch Konflikte sind vorprogrammiert. Denn das künftige Schutzgebiet überschneidet sich mit zwei Ölförderblöcken des anglo-französischen Unternehmens Perenco, das bereits Klage gegen die Anerkennung der indigenen Völker eingereicht hat. Das Urteil des Richters steht noch aus. Cuencas Sagradas Amazónicas, ein Bündnis indigener Organisationen aus dem Amazonasgebiet Perus und Ecuadors, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press, der peruanische Staat habe "eine historische Verpflichtung, die Existenz dieser Völker anzuerkennen".
In Peru ist der physische Kontakt mit 15 weiteren isolierten Völkern im Amazonasgebiet verboten, die unter anderem im Grenzgebiet zu Brasilien leben. Damit sollen die Indigenen geschützt werden, deren Immunsystem auf die Krankheiten der Mehrheitsgesellschaft nicht vorbereitet ist. Einfache Erkältungsviren und andere Keime können mangels Immunabwehr zum Tod führen.