Peru: 13 Tote bei Polizeieinsatz in Diskothek
Bei einer Polizeirazzia in einem Nachtclub wegen Verstößen gegen Corona-Hygienebestimmungen sind in der peruanischen Hauptstadt Lima zwölf Frauen und ein Mann
ums Leben gekommen. Als die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der illegalen Party vor dem Polizeieinsatz fliehen wollten, sei Panik ausgebrochen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag, 23. August 2020. Behördenangaben zufolge seien die Opfer erstickt oder erdrückt worden. Elf der Opfer seien positiv auf das Corona-Virus getestet worden.
Mindestens sechs Personen seien verletzt worden, als durch die einzige Tür des Veranstaltungsortes hinausstürmten, darunter drei Polizeibeamte. Die Feier im Norden von Lima sei aufgelöst worden, weil laut peruanischer Corona-Auflagen keine Partys gestattet sind, so der Radiosender RPP. Augenzeugenberichten von Anwohnern und Partybesuchern zufolge, habe die Polizei Tränengas eingesetzt, um die Diskothek zu räumen, informierte der Radiosender über die Tragödie. Das Innenministerium dementierte den Einsatz von Tränengas.
Die Opfer seien zwischen 20 und 30 Jahre alt gewesen. Die Polizei habe 23 Menschen zeitweise festgenommen. 15 von ihnen seien positiv auf das Corona-Virus getestet worden. In Peru gilt wegen der Corona-Pandemie eine sonntägliche Ausgangssperre. Auch ein Versammlungsverbot ist weiterhin in Kraft. Bisher sind in der 31-Millionen-Einwohnernation über 27.000 Menschen an der neuartigen COVID-19-Erkrankung gestorben. Mit über 585.000 bestätigten Corona-Fällen liegt Peru bei den Infektionszahlen in Lateinamerika nach Brasilien und Mexiko auf Platz Drei. (bb)