Paraguay: Sechs Tote bei Gefangenenaufstand
Bei einer Rebellion im größten Gefängnis Paragaus sind sechs Häftlinge gestorben. Die Hintergründe sind bisher unklar.
Bei einem Gefangenenaufstand und Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Banden im größten Gefängnis von Paraguay sind ersten Medienberichten zufolge sechs Menschen ums Leben gekommen. Bei den Toten im Gefängnis Tacumbú in der Hauptstadt Asunción handele es sich ausschließlich um Gefängnisinsassen, erklärte Staatsanwalt Giovanni Grisetti. Am Mittwoch gab die Polizei die Namen der Toten vom Vortag bekannt, berichtet die paraguayische Tageszeitung "ABC".
Wie die Männer gestorben sind, sei bisher noch unklar. Drei Opfern sei der Kopf abgeschnitten worden, so das Blatt. Am Dienstag hatten Insassen Teile des Gefängnis-Komplexes in ihre Gewalt gebracht und bessere Haftbedingungen gefordert. Auch mehrere Justizvollzugsbeamte wurden als Geiseln genommen. Nach Verhandlungen zwischen Justizministerin Cecilia Pérez und den Aufständischen ließen die Gefangenen die Beamten schließlich frei.
Heftige Kritik an den Zuständen in dem Hauptstadt-Gefängnis kommt von der Feuerwehr. Die Beamten seien "nicht vorbereitet, sie haben keinen Notfallplan", zitiert "ABC" den Feuerwehrmann Alfredo Chiovetta. Zusammen mit Sicherheitskräften sei man Zeuge roher Gewalt geworden, ohne eingreifen zu können. (bb)