Paraguay erwartet mehr als eine Million Pilger in Caacupé
Nachdem die Wallfahrt zur Marienstatue von Caacupé im Dezember letzten Jahres pandemiebedingt abgesagt worden war, erwartet der kleine Ort in diesem Jahr rund eine Million Pilger. Das Gesundheitsministerium rief dazu auf, nur vollständig geimpft anzureisen.
In Paraguay erwarten die Behörden rund eine Million Gläubige zu den Feierlichkeiten im Guaraní-Wallfahrtsort Caacupé. Der lokale Gouverneur von Cordillera, Hugo Fleitas, rief die Pilger laut "La Nación" am Wochenende dazu auf, die Hygieneschutzmaßnahmen angesichts der Corona-Lage einzuhalten. Verschiedene Behörden arbeiteten gemeinsam an der Umsetzung eines entsprechenden Konzeptes.
Zugleich richten sich die Behörden auf eine deutlich höhere Zahl an Pilgern als in den Vorjahren ein, weil die Feierlichkeiten 2020 wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden waren. Das Gesundheitsministerium rief dazu auf, nur vollständig immunisiert nach Caacupé zu reisen. Pilger über 60 Jahre oder Kinder sollten auf eine Anreise verzichten.
Verehrung einer Marienfigur
Jedes Jahr versammeln sich in den Tagen rund um den 8. Dezember (Mariä Empfängnis) in der Basilika von Caacupé und auf dem großen Vorplatz täglich Hunderttausende von Christen. Sie kommen aus allen Teilen Paraguays, aber auch aus ganz Lateinamerika. Maria ist in der Kirche mit einer 60 Zentimeter großen, blau gewandeten Statue dargestellt.
Der Name Caacupé bedeutet "jenseits des Mate-Wäldchens". Die Legende erzählt, dass ein Indígena, der an dieser Stelle von der Gottesmutter gerettet wurde, aus Dankbarkeit die heute hier verehrte Marienstatue schnitzte. Jahre später rettete dieselbe Marienstatue viele Menschen bei einer der großen Überflutungen, die das Land immer wieder heimsuchen.
Mehr als 40 Jahre Bauzeit
Caacupé liegt etwa eine Autostunde östlich von Paraguays Hauptstadt Asunción. Die Bischofskirche des Bistums Caacupé ist ein von einer großen Kuppel überdeckter Zentralbau. Der Bau der größten Kirche des südamerikanischen Landes dauerte wegen Geldmangels von 1945 bis 1988; sie wurde von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) bei dessen Paraguay-Besuch geweiht.