Panama: Massengrab in Indigenen-Gebiet entdeckt
Zum zweiten Mal in diesem Jahr haben Behörden in Panama ein Massengrab entdeckt. Die Spuren deuten auf einen Ritualmord einer Sekte.
In Panama haben Behörden ein Massengrab in einem Indigenen-Schutzgebiet entdeckt. Wie die Nachrichtenagentur AFP am 14. September 2020 berichtet, seien im Dorf Altos del Terrón am Fluss Chúcara Überreste menschlicher Körper ausgegraben worden, die ermordet worden seien. Laut Staatsanwaltschaft seien die Menschen in dem Massengrab Opfer eines rituellen Massakers geworden, so AFP. Das Grab liegt in einem vom indigenen Volk der Ngäbe Buglé bewohnten Territorium.
Der vermutete Ritualmord sei bereits der zweite seine Art in diesem Jahr. Anfang des Jahres war ein Grab mit sechs Kindern und einer schwangeren Frau entdeckt worden. Um zu der Grabstelle zu gelangen, hätten sich die ermittelnden Behörden mehrere Stunden durch unwegsames Berggelände durchschlagen müssen. Nach der Exhumierung der Überreste durch das nationale Institut für Rechtsmedizin und Forensik seien die Toten in die Gerichtsmedizin in der Stadt David in der Provinz Chiōí gebracht worden, informiert die Generalstaatsanwaltschaft auf ihrer Webseite.
Dort sollen wissenschaftliche Tests Identität, Todesursache und andere Informationen zu Opfern und Tat liefern. AFP liegen Aussagen von Gerichtsmedizinern vor, welche die Morde einer Sekte zuordnen, deren Anführer am 9. September 2020 durch Spezialeinheiten des Servicio Nacional Aeronaval (SENAN) festgenommen wurde. Der Inhaftierte, dessen Identität bisher nicht bekannt ist, sei "mutmaßlicher Führer der religiösen Sekte", die Mitte August wegen "Vergewaltigung und Misshandlung Minderjähriger" aufgelöst wurde, so eine SENAN-Pressemitteilung. (bb)