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Kolumbien |

Pablo Escobars Erbe: Die Nilpferd-Plage

Der 1993 erschossene Drogenboss Pablo Escobar hatte sich einen Privatzoo zugelegt. In diesem lebten auch vier Nilpferde, die sich am Rio Magdalena pudelwohl fühlen und munter vermehren. 

Schätzungen zufolge könnten in zehn Jahren bereits 150 Nilpferde in Kolumbien leben. Foto (Symbolbild Nilpferde): Flickr, CCO, 1.0

Vor 26 Jahren, am 2. Dezember 1993, wurde Pablo Escobar bei einer Razzia erschossen. In den 1980-er Jahren hatte sich der Chef des berüchtigten Medellín-Kartells einen Privat-Zoo aufgebaut, in dem es neben Giraffen, Elefanten und Tiger auch Nilpferde gab. Als nach der Zerschlagung des Kartells Anfang der 1990er Jahre Escobars Hacienda enteignet und der Privat-Zoo aufgelöst wurde, vergaß man offenbar die Nilpferde, die es jeweils auf rund drei Tonnen Gewicht bringen. 

Nilpferde verdrängen einheimische Tierarten

Wie die „Neue Zürcher Zeitung“ 2018 schrieb, versteckten sich Tiere im See des Guts und breiteten sich daraufhin in der Gegend aus. Kolumbiens Umweltschutzbehörde zufolge hätten die Nilpferde inzwischen einheimische Tierarten wie Fischotter und Seekühe verdrängt. Das Problem ist, dass die kontrollierte Jagd auf Druck von Umweltschützern verboten ist. Eine Umsiedlung in Zoos wiederum schafft kaum Entlastung, da nur eine Handvoll Tiere in Kolumbien dort Platz findet. 

Eine Schätzung kommt nun zu dem Schluss, dass in zehn Jahren 150 Nilpferde in Kolumbien leben werden. Angesichts von 50 bis 60 Tieren hatte die „NZZ“ schon im vergangenen Jahr von der größten Nilpferd-Population außerhalb Afrikas gesprochen. Die Forscher haben hochgerechnet, dass der Lebensraum sich von derzeit 1.915 Quadratkilometern auf rund 13.500 ausweiten wird - vor allem in Feuchtgebieten rund um den Río Magdalena. Tendenziell dürften die Nilpferde sich Flussgemeinden nähern, Gegenden, in denen Ökosysteme für die Landwirtschaft tiefgreifend umgestaltet wurden. 

Fischer fürchten sich vor Begegnungen mit den Dreitonnern 

Die Ausbreitung der Nilpferde verhieße für die Ökosysteme keine Besserung. Die Dickhäuter lassen sich krautartige Pflanzen schmecken. Zudem drohen die Fäkalien die Nebenflüsse des Río Magdalena zu verschmutzen, mit entsprechenden Folgen für die Gesundheit der Menschen. Auch fürchtet mancher Fischer künftige Begegnungen mit Nilpferden.

bs (El Espectador, nzz)

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