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Oxfam entschuldigt sich offiziell bei Haiti

Die Hauptstadt Port-au-Prince nach dem verheerenden Erdbeben 2010. Zahlreiche Hilfsorganisationen kamen anschließend ins Land. Foto: Adveniat/Jürgen Escher
Die Hauptstadt Port-au-Prince nach dem verheerenden Erdbeben 2010. Zahlreiche Hilfsorganisationen kamen anschließend ins Land. Foto: Adveniat/Jürgen Escher

Die britische Hilfsorganisation Oxfam hat sich offiziell bei Haiti für die sexuelle Ausbeutung durch ihre Mitarbeiter entschuldigt. Oxfams Regionaldirektor für Lateinamerika und die Karibik, Simon Ticehurst, sagte in Port-au-Prince, er sei an der Spitze einer Delegation nach Haiti gekommen, um einen Untersuchungsbericht vorzulegen "und der haitianischen Regierung und der haitianischen Bevölkerung unsere Scham und unsere Entschuldigungen auszudrücken". Ticehurst fügte hinzu, seine Organisation habe zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um interne Schutzstandards zu verbessern und ähnlichen Fehlentwicklungen vorzubeugen. Allerdings blieb offen, ob konkrete Schritte geplant sind, die über einen am Mittwoch vorgestellten Aktionsplan hinausgehen. Dieser sieht unter anderem einen verbesserten Informationsaustausch innerhalb Oxfams sowie mit anderen Hilfsorganisationen über auffällige Mitarbeiter vor.

Neue Befragung "bei Bedarf"

Mehr als zwei Stunden lang standen Oxfam-Vertreter dem Minister für Planung und externe Zusammenarbeit, Aviol Fleurant, Rede und Antwort. Fleurant sagte am Ende des von ihm einberufenen Treffens, bei Bedarf werde der Oxfam-Regionaldirektor erneut angehört. Inzwischen werde die Regierung die verschiedensten Berichte anfordern, um sich ein Bild zu machen. Die haitianische Regierung und die haitianische Justiz seien jedenfalls "niemals über die Verbrechen" informiert worden.

Die Hilfsorganisation veröffentlichte unterdessen ihren internen Untersuchungsbericht über sexuelle Ausbeutung durch Mitarbeiter in Haiti. Dem Report aus dem Jahr 2011 zufolge kam es dort unter anderem zu sexueller Ausbeutung, Belästigung und Einschüchterung durch Oxfam-Mitarbeiter, die in dem Land nach dem verheerenden Erdbeben von 2010 Nothilfe leisten sollten. Selbst als bereits eine Untersuchung lief, wurden demnach Zeugen bedroht. Sieben Mitarbeiter, darunter auch der Landesdirektor, mussten gehen.

May zeigt sich entsetzt

Die britische Premierministerin Theresa May hatte sich am Montag entsetzt gezeigt über das Ausmaß des Skandals. "Wir werden nicht mit jemandem zusammenarbeiten, der die hohen Standards nicht erfüllt, die wir für wichtig halten", sagte May vor Journalisten. Ein Bericht der britischen Zeitung "The Times" hatte die Vorfälle Anfang Februar an die Öffentlichkeit gebracht. Später wurden Vorwürfe laut, wonach es außer den Sexorgien mit Prostituierten in Haiti ähnliche Vorfälle auch im Tschad gab. Darüber hinaus soll es im Südsudan zu Vergewaltigungen und versuchten Vergewaltigungen gekommen sein. In der vergangenen Woche war Oxfam-Vizechefin Penny Lawrence im Zuge des Skandals zurückgetreten.

Quelle: Deutsche Welle, jj/se (dpa, afp)

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