OAS-Kommission fordert Wahlrechtsreform in Nicaragua
Zwei Tage nach den umstrittenen Kommunalwahlen hat die Beobachterkommission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) das mittelamerikanische Land zu einer Wahlrechtsreform aufgefordert. Das teilte die OAS am Dienstagabend, 7. November 2017 (Ortszeit), auf ihrer Internetseite mit. Der Chef der Wahlbeobachterkommission, Wilfredo Penco (Uruguay), sagte, dass das aktuelle System Schwächen aufweise, die das Ergebnis jedoch nicht substanziell beeinflusst hätten.
Die regierenden Sandinisten stellen nach offiziellen Angaben 132 der 153 Bürgermeisterämter. Die Opposition hatte im Vorfeld in Teilen zum Wahlboykott aufgerufen und der Wahlbehörde Komplizenschaft mit der Regierungspartei vorgeworfen. Unabhängige Zählungen regierungskritischer Organisationen ergaben eine Wahlbeteiligung von 20 bis 30 Prozent; nach offiziellen Angaben nahmen zwischen 48 bis 52 Prozent der Wahlberechtigten an dem Urnengang teil. In einigen Regionen des Landes kam es nach Bekanntgabe des offiziellen Ergebnisses zu Ausschreitungen; mindestens fünf Menschen starben.
Quelle: KNA