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Brasilien |

Nur ein Hauch von Erholung für den Regenwald    

Die Nachricht lässt sicher nicht jubeln, aber immerhin: Die Abholzungen im brasilianischen Amazonasgebiet sind nach jüngsten Untersuchungen leicht zurückgegangen. Es ist gleichwohl kein Grund zur Entwarnung.

Die Abholzungen im brasilianischen Amazonasgebiet sind leicht zurückgegangen. Doch das ist kein Grund zur Entwarnung. Foto (Symbolbild): Adveniat/Escher

Die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet hat in den Monaten von August 2021 bis Juli dieses Jahres eine Fläche von der Größe Katars zerstört. Dies geht aus neuen offiziellen Zahlen hervor, die in Brasilien veröffentlicht wurden. Sie zeigen generell zwar einen leichten Rückgang der Rodungen im Vergleich zum Vorjahr, zugleich aber er einen starken Anstieg unter dem scheidenden rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro.

Datenerhebung durch Satellitenbilder

Die neuesten Daten der nationalen Raumfahrtbehörde INPE über den größten Regenwald der Welt zeigen, dass in Brasiliens Amazonasregion genau 11.568 Quadratkilometer Waldfläche abgeholzt, gerodet oder anderweitig verwüstet wurden. Dies ist ein Rückgang der Zerstörung von 11,3 Prozent gegenüber dem entsprechenden Zeitraum zuvor, als die Behörde 13.038 Quadratkilometer Entwaldung festgestellt hatte - dies war ein 15-Jahres-Hoch. INPE erhebt einmal im Jahr die offizielle Abholzungszahl anhand von Satellitenbildern, die zwischen August des Vorjahres und Juli des laufenden Jahres aufgenommen wurden. Bekannt gegeben wird diese Zahl stets im November.

Die nun veröffentlichten Zahlen sind die letzten in der am 31. Dezember endenden Amtszeit Bolsonaros. Unter dessen Regierung hatte die Abholzung stark zugenommen. So stieg sie in seinem ersten Amtsjahr von zuvor 7536 Quadratkilometern auf 10.129 Quadratkilometer. Dieser Anstieg hatte scharfe Kritik von Umweltschützern in Brasilien provoziert. Statt auf die Bedenken einzugehen, reduzierte die Regierung die Budgets der Kontrollbehörden stark.

Auch die neuen Abholzungszahlen zeigten, dass das Amazonasgebiet weiter auf einen "Kipppunkt" zusteuere, warnt Mariana Napolitano, die wissenschaftliche Leiterin des brasilianischen Büros des World Wildlife Fund (WWF). "Eine deutliche Reduzierung der Entwaldung ist angesichts der doppelten Klima- und Naturkrise, mit der die Welt konfrontiert ist, für die Menschheit unerlässlich", sagte sie in einer Erklärung. Die meisten Kahlschläge und Brände, die das Amazonasgebiet vernichten, dienen zur Schaffung vor allem von neuem Weideland - insbesondere für Rinderfarmen. Brasilien ist der weltweit größte Rindfleischexporteur.

Bolsonaros Nachfolger, der linksstehende Luiz Inacio Lula da Silva, hat geschworen, in seiner Amtszeit die Rodungen auf null zu reduzieren. Die jährliche Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet war während dessen erster Präsidentschaft von 2003 bis 2010 um 75 Prozent zurückgegangen. Es war eine Leistung, die viele Experten der angesehenen ehemaligen Umweltministerin Marina Silva zuschreiben. Silva könnte nun in das Amt zurückkehren.

 

Quelle: Deutsche Welle, sti/AR (afp, kna)

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