Niedriger Kaffeepreis treibt Kleinbauern in die Armut
Der im Sinkflug befindliche Kaffeepreis an der New Yorker Rohstoffbörse treibt zehntausende Kleinbauernfamilien in Lateinamerika in Armut. Seit 2018, als der Preis für ein Pfund Arabica-Kaffee bei niedrigen 1,01 US-Dollar lag, sank der Preis für Kaffee weiter, auf das 13-Jahrestief von 0,95 US-Dollar im vergangenen April. Allein in Kolumbien, wo Kaffee ein Drittel des Exports ausmacht, seien 540.000 Familien direkt betroffen, so kolumbianische Medien.
Grund für den Preisverfall sei die Überproduktion in Brasilien und Spekulation an der Börse, so die Nationale Organisation der Kaffeebauern Kolumbiens (FNC). Bereits im letzten Jahr hatte Honduras Präsident Juan Orlando Hernández vor den Vereinten Nationen die ungerechte Lage der Kaffeebauern in Honduras beklagt. Für eine Tasse Kaffee, die für 3,50 Dollar verkauft werde, bekämen die Kaffeeproduzenten weniger als 5 Cent, sagte Hernández laut der Nachrichtenagentur dpa im September 2018.
Die Konsumenten in Deutschland profitieren von dem Preisverfall auf den Rohstoffmärkten. Im April 2018 hatte etwa der deutsche Kaffee-Händler Tchibo seine Preise massiv gesenkt, teils um 50 Cent pro Pfund. Honduras ist für Deutschland der drittwichtigste Kaffee-Lieferant. Auf Platz eins steht Brasilien, gefolgt von Vietnam, auf Platz Vier kommen Kolumbien und Peru, so Zahlen des Statistischen Bundesamtes.