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Nicaragua entlässt 2.815 Häftlinge in Hausarrest

Nicaraguas Präsident Daniel Ortega will keine Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ergreifen.. Foto: Presidencia El Salvador, CC0 1.0 Universal (CC0 1.0)

Der Präsident Nicaraguas Daniel Ortega verwehrt sich gegen Corona-Maßnehmen (Achivbild). Foto: Presidencia El SalvadorCC0 1.0 Universal (CC0 1.0)

Die Regierung in Nicaragua hat gestern 2.815 Häftlinge in den Hausarrest entlassen. Der Grund seien die Feierlichkeiten des "Monats der Mütter" ("mes de las madres"), wie aus einer Regierungsmitteilung von Mittwoch, 13. Mai 2020, hervorgeht. Der Staat wolle sich während dieser Zeit auf seine christlichen Werte besinnen und das Zusammenleben der Familien fördern. Unter den Entlassenen befinden sich 88 Frauen sowie Senioren und Häftlinge mit chronischen Krankheiten. Ausgeschlossen waren jedoch die 93 politischen Häftlinge des Landes, wie die lokale Tageszeitung La Prensa berichtet. 

Die Corona-Pandemie bleibt in der Mitteilung der Regierung unerwähnt. Zuvor hatten sich Menschenrechtler und Familien jedoch besorgt über die Zustände in den Gefängnissen gezeigt und vor einem Risiko einer Covid-19 Infektion gewarnt. Vor der Entlassung der Häftlinge sei laut Zeugenberichten ein Insasse mit Corona-Symptomen wie Fieber und Atemproblemen gestorben, wie aus Informationen der Nachrichtenagentur AP hervorgeht. Die Regierung von Präsident Daniel Ortega bestreitet allerdings, dass sich Menschen in Gefängnissen mit dem Virus infiziert hätten. 

Offiziell meldet Nicaragua  nur 25 Corona-Infektionen und acht Todesfälle. Unabhängige Beobachter des Landes wie das "Observatorio Ciudadano Covid 19" gehen hingegen von mehr als 1.000 Infektionen und 188 vermuteten Todesfällen aus. Gesundheitsexperten warnen schon seit geraumer Zeit, dass die sandinistische Regierung kaum flächendeckende Tests durchführe und versuche Coronafälle zu verschleiern, indem sie andere Krankheiten als Todesursache angäbe. 

Der Umgang der sandinistische Regierung von Präsident Ortega mit der Corona-Pandemie stand in den vergangenen Wochen immer wieder in der Kritik. Die Panamerikanische Gesundheitsorganismen und Nachbarländer warnten vor einer Gefahr für ganz Mittelamerika. Bisher hat sich Ortega konsequent gegen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus gewehrt.   

jl (ap, la prensa, cnn)

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