Neuer Präsident Granger tritt Amt an
Im 750.000-Einwohner-Kleinstaat Guyana ist am Sonnabend, 16. Mai, ein neuer Präsident vereidigt worden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, legte der Sieger der Wahlen vom 11. Mai 2015, Brigade-General David Granger, vor tausenden Anhängern in der Hauptstadt Georgetown seinen Amtseid ab. "Ich werde für alle Menschen in Guyana ein guter Präsident sein", so der 69 Jahre alte Politiker afro-guyanischer Herkunft. Die Kabinetts-Bildung soll Ende Mai abgeschlossen sein.
Beim Urnengang hatte sich erstmals seit 23 Jahren ein Oppositionsbündnis gegen die regierende indo-guyanische People's Progressive Party (PPP) durchsetzen können. Ein multi-ethnisches Koalitionsbündnis der A Partnership for National Unity (APNU) und Alliance for Change hatte die vorgezogenen Wahlen knapp mit 50,29 Prozent für sich entschieden. Die PPP, die auf 49,2 Prozent kam, forderte derweil eine Neuauszählung der Stimmen.
In den kommenden fünf Jahren wolle Granger Korruption, Kriminalität und soziale Ungleichheit bekämpfen, so die Webseite seiner Partei. Auch soll laut des 100-Tage-Regierungsprogramms eine Mehrwertsteuerreform, Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst und Privatisierung der Telekommunikationsbranche angegangen werden. Ex-Präsident Donald Ramotar hatte wegen eines Budgetstreits ein Misstrauensvotum im Kongress nicht bestanden und im Januar 2015 Neuwahlen ausgerufen. In der ehemals britischen Kolonie Guyana kam es in der Vergangenheit immer wieder zu ethnisch-sozialen Konflikten zwischen Afro-Guyanern (ca. 30 Prozent) und Indisch-Guyanern (ca. 43 Prozent). (bb)
Foto: OAS. CC BY-NC-ND 2.0