Neue Gespräche über umstrittenes Wasserkraftwerk
Regierung und Vertreter der indigenen Gemeinden Panamas erwägen die Überarbeitung eines Abkommens über das umstrittene Wasserkraftwerk Barro Blanco. Die Regierung sei bereit, über Veränderungen an dem Abkommen zu sprechen, sagte Panamas Vizepräsidentin Isabel de Saint Malo de Alvarado der Tageszeitung "La Estrella".
Das Projekt soll 70.000 Menschen mit Strom versorgen. Er ist in der westlichen Provinz Chiriqui an der Grenze zu Costa Rica geplant und soll laut jüngsten Angaben umgerechnet rund 125 Millionen Euro kosten. Bei Menschenrechtlern und Umweltschützern steht das Vorhaben in der Kritik, weil dadurch Teile des offiziell anerkannten Territoriums der Ngöbe-Bugle sowie weitere von ihnen genutzte Gebiete überflutet würden. Die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG), die zu den Geldgebern des Projekts gehört, begrüßte jüngst die angestrebte Wiederaufnahme der Gespräche.
Zuletzt hatte der "Nationale Kongress" der Ngöbe-Bugle einer zuvor ausgehandelten Vereinbarung zwischen den Indigenen und Unterhändlern der Regierung die Zustimmung verweigert. Der Kompromiss sah unter anderem vor, dass die Hälfte der Belegschaft des Kraftwerks aus der indigenen Bevölkerung und Kleinbauern bestehen müsse. Zudem verpflichtete sich die Regierung zu Investitionen in Land- und Forstwirtschaft, Ökotourismus und Kunsthandel.
Quelle: KNA.