Neue Corona-Maßnahmen trotz Impfrekord
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat Chiles Regierung die bis zum 30. Juni geltende Corona-Notstandslage um drei Monate bis Ende September verlängert. Die Regierung soll damit in der Lage bleiben, neue Corona-Maßnahmen anzuordnen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag, den 15. Juni 2021. Obwohl die 18,5-Millionen-Einwohnernation eine der höchsten Impfquoten der Welt hat wurden zuletzt einige der höchsten Stände bei den Neuansteckungen seit Pandemiebeginn registriert.
Am Wochenende hatten die Behörden für die Metropolregion Santiago de Chile erneut einen strikten Lockdown mit massiven Ausgangsbeschränkungen erlassen. Seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 ist es das dritte Mal, dass die über sieben Millionen Bewohnerinnen und Bewohner der Hauptstadtregion zu Hause bleiben müssen, berichtet das Nachrichtenportal Infobae. Ausnahme für die Bewegungsbeschränkungen gelten für Geimpfte, die mit einem "Mobilitätspass" ausgestattet werden. Auch die nächtliche Ausgangssperre gilt weiterhin.
Chile ist Statistiken von "Our World in Data" (OWID) zufolge eines der Länder mit der weltweit höchsten Impfquote. Angaben des Gesundheitsministeriums zufolge haben Mitte Juni weit über 60 Prozent der Einwohner die Erstimpfung erhalten. Mit über neun Millionen Menschen sind fast 60 Prozent der Bevölkerung bereits vollständig geimpft, informiert die Tageszeitung "Cooperativa". Expertinnen und Experten zufolge könnten die hohen Neuinfektionen mit der Wirkweise des verimpften Wirkstoffes zusammenhängen. In Chile wird im Gegensatz zu den meisten anderen Impf-Champions das chinesische "Sinovac" verabreicht. Bei dieser Vakzine kommen statt Vektoren oder mRNA ganze, inaktivierte Viren zum Einsatz. Chiles Gesundheitsbehörden sprechen von einer Wirksamkeit von 63 Prozent.