Nach Frauenkonferenz: Hunderttausende demonstrieren für Frauenrechte
In Argentiniens Provinzhauptstadt La Plata sind am vergangenen Sonntag hunderttausende überwiegend Frauen auf die Straßen gegangen, um für eine Stärkung der Frauenrechte in dem südamerikanischen Land zu protestieren. Während im TV das Wahlkampf-Duell zwischen den vier ausschließlich männlichen Präsidentschaftskandidaten gezeigt wurde, zählten die Veranstalter des Frauenmarsches rund 200.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, berichtet die Tageszeitung „Página12“ am Montag, den 14. Oktober 2019.
Anlass der Demonstration war der Abschluss des diesjährigen „34. Landestreffens der Frauen“, das in La Plata, nahe der Hauptstadt Buenos Aires, während drei Tagen abgehalten wurde. Zu den Kernforderungen der Demonstration gehört das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, die Legalisierung und Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und ein Ende der männlichen Gewalt gegen Frauen. „Es gibt Frauen, die sterben, weil sie heimlich abtreiben, wir können nicht länger warten“, zitiert die Tageszeitung „El País“ eine Demonstrantin.
Das landesweite Frauentreffen findet in Argentinien seit 1986 statt, nachdem argentinische Frauenrechtlerinnen zum Ende der „UN-Dekade der Frau“ von einer Konferenz aus Kenia zurückgekommen waren. An der ersten Ausrichtung hatten rund 1000 Frauen teilgenommen. Dieses Jahr sei laut Angaben der Organisatorinnen die historische Teilnehmerinnenmarke von 190.000 Menschen geknackt worden. Angeboten wurden über 90 Workshops, Lesungen, Kunstvorführungen, Podien und Gesprächskreise. (bb)