Mordrate erneut gestiegen
Venezuela ist eines der gefährlichsten Länder der Welt. Laut einer Studie des Nationalen Amtes für Statistik (INE) gab es im Kalenderjahr 2009 landesweit 19.133 Morde und 16.917 Entführungen. Die regierungskritische Tageszeitung "El Nacional" veröffentlichte jetzt Teile der bislang geheim gehaltenen Studie. Damit stieg in den vergangenen vier Jahren die ohnehin schon hohe Mordrate von 46 auf 75 pro 100.000 Einwohner. Zudem gebe es täglich allein 46 Entführungen. Nach Berechnungen der New York Times ist Venezuela damit gefährlicher als der Irak.
Ein Sprecher der Nicht-Regierungsorganisation Observatorio Venezolano de Violencia (OVV) begrüßte die Veröffentlichung der Zahlen. Dies könne helfen Problem zu erkennen und anzugehen. Die venezolanische Regierung hat seit 2006 keine Kriminalstatistiken mehr veröffentlicht. Die Opposition wirft ihr vor, das wahre Ausmaß der gestiegenen Gewalt im Lande verheimlichen wollen.
Erst vor wenigen Tagen hatte es in Venezuela einen Streit zwischen der Regierung und der Tageszeitung „El Nacional“ gegeben, nachdem der Verlag auf der Titelseite ein Bild einer Leichenhalle voller toter Körper ermordeter Opfer zeigte. Künftig ist der Abdruck derartiger Bilder verboten. (tk)