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Honduras, Nicaragua |

Mittelamerika: Hurrikane hinterlassen Millionen-Schäden und Tausende ohne Obdach

Die Hurrikans "Eta" und "Iota" haben in Mittelamerika schwere Schäden angerichtet. Allein in Nicaragua wurden mehr als 5.000 Häuser komplett zerstört – die Schäden belaufen sich auf mehrere hundert Millionen Dollar. 

Zerstörung nach dem Hurrikan in Honduras. Foto: Iolany Pérez, Radio Progeso/Adveniat

Noch sind die Aufräumarbeiten nach den Hurrikans "Eta" und "Iota" nicht abgeschlossen, doch die wirtschaftlichen Folgen sind bereits jetzt immens: Die Regierung in Nicaragua rechnet mit Schäden von bis zu 742 Millionen Dollar für das Land, wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten. Der überwiegende Teil davon beläuft sich auf die Zerstörung von Häusern und Gebäuden, teilte ein Minister Nicaraguas laut der Nachrichtenagentur Reuters mit. Demnach seien allein in Nicaragua nach vorläufigen Schätzungen 5.800 Wohnhäuser komplett zerstört worden –  und 38.000 schwer beschädigt.

Gleich zwei schwere Hurrikane trafen Zentralamerika in den vergangenen Wochen, in deren Folge an die 150 Menschen starben und rund 100 weiterhin vermisst werden. Allein der erste Hurrikan "Eta" traf laut den Vereinten Nationen rund drei Millionen Menschen in sieben Ländern von Kolumbien bis Süd-Mexiko – und richtete Schäden in Höhe von 5,5 Milliarden Dollar an. Die Zerstörung durch "Iota" für die gesamte Region lasse sich noch nicht vollständig beziffern.

Reuters berichtet, dass aufgrund der Hurrikane 160.000 Menschen in Nicaragua und 70.000 in Honduras ihr zu Hause verlassen mussten. Helfer in Honduras versorgen betroffene Bürger aktuell mit Lebensmittelpaketen.

Für den Wiederaufbau will die Interamerikanische Entwicklungsbank (BID) Finanzhilfen von 1,2 Milliarden Dollar bereitstellen. Sie will zudem zwischen Staaten und Behörden vermitteln, damit weitere Institutionen in der Region Mittel freigeben.  Außerdem sagte unter anderem auch die US-Regierung Hilfen zu. Der spanische Ministerpräsident, Pedro Sánchez, teilte mit, seine Regierung wolle zusammen mit der Europäischen Unionen verhandeln, welche Hilfe sie den "Geschwistern in Zentralamerika" zukommen lassen könne.

Experten erwarten neue Flüchtlingsströme

Indes erwarten Experten, dass die Hurrikane die ohnehin hohe Abwanderung aus den Ländern Mittelamerikas in Richtung Vereinigte Staaten weiter beschleunigen könnte. Denn der Hurrikan kommt in einer schwierigen Zeit für Mittelamerika. Neben den Folgen der Stürme greifen dort die Corona-Pandemie und Gangkriminalität um sich. Laut der Nachrichtenagentur AP haben in Honduras kriminelle Banden nach dem  Hurrikan versucht, Geld von Hilfsbooten zu kassieren, die Menschen vor den Überschwemmungen retten wollten. Hinzu kommt, dass viele Bauern bereits in den Jahren zuvor aufgrund von Dürren große Teile ihrer Lebensgrundlage verloren haben.

Ein weiterer Faktor, der die Migration laut Fachleuten befeuern könnte, ist der Regierungswechsel in Washington. Der designierte US-Präsident Joe Biden kündigte an, eine Einwanderungsreform anzustreben. Ein konkretes Ziel ist, die Regelung der Trump-Administration rückgängig zu machen, die Asylsuchenden vorschreibt, in Mexiko auf ihren Bescheid warten zu müssen. Somit wächst die Hoffnung vieler Migranten aus Mittelamerika, die Grenze zu den USA überqueren zu können. Viel Experten zweifeln jedoch daran, dass Biden große Zugeständnisse in der Migrationsfrage machen wird, um eine Sogwirkung zu vermeiden.

Jetzt für die Hurrikan-Opfer in Mittelamerika Spenden
Mehrere Wirbelstürme haben in Nicaragua, Honduras und anderen Küstenregionen Mittelamerikas verheerende Schäden angerichtet. Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat reagiert mit einer Soforthilfe in Höhe von 200.000 Euro.

jl (ap, dario los americanos, reuters)

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