Mit Öko-"Flaschenhäusern" gegen Obdachlosigkeit
Mit einer ungewöhnlichen Hausbau-Methode macht im amazonischen Tiefland von Bolivien das Projekt "Haus der Flaschen" von sich reden. "Wir arbeiten mit den am stärksten benachteiligten Familien in extremer Armut, um soziale Öko-Häuser zu bauen", heißt es auf der Webseite der Freiwilligeninitiative unter Leitung der Rechtsanwältin Ingrid Vaca Diez aus der Ortschaft Warnes im ostbolivianischen Departamento Santa Cruz de la Sierra.
Schon seit dem Jahr 2000 werden für Familien, die von Obdachlosigkeit und widrigen Wohnverhältnissen bedroht sind, Häuser aus weggeworfenen Plastik-Einwegflaschen errichtet. Dabei werden die Flaschen mit Sand aufgefüllt und werden als Baumaterial mit Zement, Holz, organischen Abfällen und Glasflaschen verbaut. Binnen 20 Tage Bauzeit kann eine mehrköpfige Familie solch ein Haus auf Flaschen errichten, erklärt die Anwältin die eigenwillige Architektur und Baumethode.
Es gehe bei der Initiative im verarmten Stadtteil "Alfredo Vaca Díez" nahe der Millionenmetropole Santa Cruz de la Sierra um den Bau von "ökologischen und würdevollen Häusern" aus Recycling-Materialien. 100 Familien würden vor Ort noch unter miserablen Bedingungen leben, teils in undichten Häusern, auf engstem Raum, zusammen mit Nutztieren. Bisher konnten hunderte Menschen ein neues Heim finden. In Argentinien, Mexiko, Panama und Uruguay seien auf diese Weise bereits 300 neue Häuser entstanden. Auch nach dem Erdbeben in Haiti sei auf die Flaschen-Bauweise zurückgegriffen worden. (bb)
Homepage der Initiative: http://casasconbotellas.com/es/historia.asp
Foto: Screenshot von casas con botellas, Ingrid Vaca Diez