Mexiko: Suche nach verschütteten Bergleuten geht weiter
Sechs Tage nach einem Grubeneinsturz in dem Kohlebergwerk "La Agujita" im mexikanischen Bundesstaat Coahuila sind Behördenangaben zufolge weiterhin zehn Bergleute verschüttet. Bei einem Kurzbesuch am Sonntag, 7. August 2022 am Unglücksort in der Gemeinde Sabinas versprach Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador weitere Anstrengungen, berichtet die mexikanische Tageszeitung "El Universial". Auch die Verantwortlichen für das Grubenunglück würden bestraft, so der Staatschef.
Die Untertagebau-Kohlemine war am vergangenen Mittwoch eingestürzt. Der Einsturz sei durch eine Überflutung im Bergbauinneren ausgelöst worden, so die Nachrichtenagentur Reuters. Über 90 Soldaten, Spezialisten und Rettungshunde seien vor Ort und würden versuchen, die Eingeschlossenen zu befreien. Nur einem verschütteten Bergmann sei es bisher gelungen, sich zu befreien, hatte der Gouverneur von Coahuila, Miguel Riquelme, bekanntgegeben. Die Kohlemine war erst im Januar diesen Jahres in Betrieb genommen worden.
Derweil sorgte der Präsidentenbesuch an der Unglücksstelle für Kritik. Medienberichten zufolge war das Staatsoberhaupt nur zwanzig Minuten in Sabinas. In Begleitung von Gouverneur Riquelme hatte sich das Staatsoberhaupt das Bergwerk zeigen lassen. Für Gespräche mit Familienangehörigen der Verschütteten habe der Politiker nur fünf Minuten Zeit gehabt, so "El Universal". Auch sei es zu Rangeleien zwischen aufgebrachten Angehörigen und Militär gekommen. Die verzweifelten Familien der Bergleute kritisieren die Rettungsarbeiten, aus ihrer Sicht werde das Grubenwasser zu langsam abgepumpt. Auch wurden Rettungsversuche auf eigene Faust angekündigt. (bb)