Mexiko: Sicherheitskräfte stoppen neue Migrantenkarawane
Im Süden Mexikos haben Sicherheitskräfte Migranten verhaftet, die in einem Treck von circa 200 Personen Richtung US-amerikanische Grenze unterwegs waren.
Beim Marsch einer neuen Migrantenkarawane vom Süden Mexikos in Richtung nördliche US-Grenze ist es zu Auseinandersetzungen zwischen den Geflüchteten und Sicherheitskräften gekommen. Nachdem eine Gruppe von etwa 200 Migrantinnen und Migranten am Mittwoch, 1. September 2021 in der südmexikanischen Stadt Tapachula im Bundesstaat Chiapas losgelaufen war, hätten Nationalgardisten und Beamte der Einwanderungsbehörde versucht, die Menschen zu verhaften, berichtet die Nachrichtenagentur AP.
Zunächst hatten die Bundesbehörden den Geflüchteten aus Haiti, Venezuela und Kuba freies Geleit gegeben. Nach stundenlangem Marsch unter brütender Hitze seien die ermüdeten Menschen dann jedoch von den Sicherheitskräften teilweise festgenommen worden. Über die genaue Zahl der Verhaftungen wollten sich die staatlichen Stellen nicht äußern, hieß es. Bei einer anderen Gelegenheit hatten Beamte Migranten, die sich in der Stadt Mapastepec vor Starkregen schützten wollten, mit Gewalt aus Häusern und Geschäften gejagt und in Panik versetzt. Die Nachrichtenagentur Euronews berichtete, der Migrantenzug sei vollständig aufgelöst worden.
Für weitere Aufregung hatten zuvor TV-Aufnahmen vom Wochenende gesorgt. Diese zeigen Einwanderungsbeamten, die auf einen Migranten aus Haiti eintreten. Nach Protesten gegen die Polizeigewalt seien zwei Beamte vom Dienst suspendiert worden. Bei einer TV-Ansprache an die Nation am Mittwoch versicherte Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador, dass "die Menschenrechte von Migranten nicht verletzt wurden". Verteidigungsminister Luis Cresencio Sandoval hatte letzte Woche erklärt, Hauptziel der Streitkräfte und Nationalgarde sei es, "jede Migration zu stoppen“ und sowohl die Grenzen im Norden wie im Süden "mit Soldaten zu sichern". (bb)