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Mexiko: Präkolumbianische Ikonographie in Klosterkapelle gefunden

Dieser Torbogen eines ehemaligen dominikanischen Klosters in Tepoztlán, Mexiko, zeigt die Verschmelzung präkolumbianischer und christlicher Spiritualität. Foto (Symbolbild): Archway, Randal Sheppard, CC BY-SA 4.0, Zuschnitt

Dieser Torbogen eines ehemaligen dominikanischen Klosters in Tepoztlán, Mexiko, zeigt die Verschmelzung präkolumbianischer und christlicher Spiritualität. Foto (Symbolbild): ArchwayRandal SheppardCC BY-SA 4.0, Zuschnitt

In mehreren Freilichtkapellen in einem katholischen Kloster in der Kleinstadt Tepoztlan südlich von Mexiko-Stadt sind bei Restaurationsarbeiten Wandmalereien mit vorspanischen, nicht christlichen Motiven entdeckt worden. Unter freigelegten Kalkputzschichten seien Symbole der eroberten Ureinwohner wie ein Federkopfschmuck, eine Axt, ein Schild und ein Blumenstab freigelegt worden, gaben Experten am Montag, den 3. Oktober 2022 bekannt. Das berichtet die mexikanische Tageszeitung "Heralod de Mexico". Das Emblem sei freihändig mit einem verdünnten Rot gemalt, mit Glasuren gefüllt und dann mit derselben Farbe umrandet worden, so Experten der Restaurationsfirma.

Das Bild habe dieselbe Größe wie ein Marienschild, das im 16. Jahrhundert gewöhnlicherweise von katholischen Priestern aus Spanien in den eroberten Gebieten verwendet wurde. "Wir haben einen gut erhaltenen roten Kreis entdeckt. Dann sahen wir einige Dreiecke, wir dachten, sie entsprächen der Krone oder Pracht der Jungfrau Maria, aber die Federn eines Federbuschs erschienen. In der Mitte sahen wir einen gut definierten roten Bund innerhalb eines Kreises, einen Stab mit Blumen und ein Tepoztli (Axt), ähnlich dem in der Tepoztlán-Glyphe. Es war keine christliche Darstellung, sondern ein Chimalli (vorspanischer Schild)", zitiert die Tageszeitung die Restauratoren. Das Bild könnte den Gott Tepoztécatl oder eine andere Gottheit der lokalen indigenen Bevölkerung darstellen.

Die Funde würden darauf hindeuten, dass spanische Priester nicht nur ihre Kirchenarchitektur veränderten, um die große Anzahl kolonisierter Konvertiten aufzunehmen, sondern Maurern erlaubten, vorspanische Muster an die Wände zu malen, so die Nachrichtenagentur AP. Indigene Völker in Mexiko waren daran gewöhnt, religiöse Zeremonien im Freien abzuhalten, wie es in vielen vorspanischen Kulturen der Fall ist. Europäischen historischen Quellen zufolge hätten die Kolonisierten gegenüber großen, überdachten Räumen wie Kirchen kein Vertrauen gehabt. Um den neuen Untertanen nach der spanischen Eroberung Mexikos im Jahr 1521 in ihren Gewohnheiten entgegenzukommen, hätten die Priester Freilichtkapellen errichtet. (bb)

bb (HeraldodeMexico, AP)

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