Mexiko: Erneut Journalist erschossen
In Chiapas, im Süden Mexikos, ist der Journalist Freddy López Arévalo von einem Unbekannten vor seiner Haustür erschossen worden. Seit Ende 2018 sind in Mexiko laut Regierungsangaben 47 Medienschaffende wegen Ausübung ihres Berufs ermordet worden.
In Mexiko ist erneut ein Journalist der Gewalt zum Opfer gefallen. Freddy López Arévalo wurde am Donnerstag, 28. Oktober 2021 gegen 19.45 Uhr (Ortszeit) in San Cristóbal de las Casas im südlichen Bundesstaat Chiapas vor seinem Haus von einem Motorradfahrer erschossen, vermeldet die mexikanische Tageszeitung „El Heraldo de Chiapas“. Mexikos Generalstaatsanwaltschaft verurteilte die Tat und kündigte Ermittlungen an.
Polizeiermittlungen zufolge war der Besitzer der Zeitschrift „Jovel Magazine“ mit Frau und Kindern vom Geburtstag seiner Mutter aus der Stadt Tuxtla Gutiérrez zurückgekommen. Als er bei seiner Ankunft zu Hause seinen Kofferraum öffnete wurde er von einem Unbekannten auf einem Motorrad überrascht und mit mehreren gezielten Schüssen getötet. Bei Ankunft von Polizei und Rettungskräften sei López Arévalo bereits tot gewesen, so die mexikanische Tageszeitung „El Universal“.
López Arévalo war in den 1990er Jahren Korrespondent für „El Universal“ in Guatemala. 1994 zog er nach Chiapas, um über die ersten Tage des bewaffneten Aufstands der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) zu berichten. Er arbeitete für das in Mittelamerika erscheinende Magazin „Panorama“ und leitete das Büro der staatlichen Nachrichtenagentur Notimex in Chiapas. Später wurde er Recherchechef der Zeitung Novedades. Daneben veröffentlichte López Arévalo Beiträge im Magazin „Proceso“. Laut der Journalistenorganisation „Artikel 19“ wurden in Mexiko seit dem Jahr 2000 insgesamt 142 Journalisten ermordet. Mexikos Zentralregierung spricht von 47 Medienschaffenden, die seit Ende 2018 wegen der Ausübung ihres Berufes getötet wurden. (bb)