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Mexiko: Armee ermordete sechs der 43 Studenten aus Ayotzinapa

2017 führte die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (CIDH) ein spezielles Follow-up-Verfahren für den Ayotzinapa-Fall durch. Foto (Symbolbild): México: Ayotzinapa, Rubén Grandez/CIDH, CC BY 4.0

2017 führte die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte (CIDH) ein spezielles Follow-up-Verfahren für den Ayotzinapa-Fall durch. Foto (Symbolbild): México: AyotzinapaRubén Grandez/CIDHCC BY 4.0

In Mexiko sind neue Details über die Massenentführung von Iguala bekannt geworden. Sechs der 43 im Jahr 2014 verschwundenen Lehramtsstudenten seien von ihren Entführern zunächst tagelang in einem Lagerhaus gefangen gehalten worden und anschließend dem örtlichen Armeekommandanten übergeben worden, gab Alejandro Encinas, Unterstaatssekretär des Innenministeriums und Leiter der Wahrheitskommission zur Untersuchung des Ayotzinapa-Falls, Ende letzter Woche bekannt.

Anschließend habe der Armeekommandant die sechs Menschen ermorden und ihre Leichnahme verschwinden lassen, so der Regierungsbeamte. Unter den Entführten, die mit einem Bus unterwegs waren und in der Stadt Iguala von korrupten Polizisten festgenommen und Mitgliedern des Drogenkartells "Guerreros Unidos" ausgehändigt wurden, habe sich auch ein Armee-Spitzel befunden, so Encinas. Die Armee hätte ihre eigenen Protokolle verletzt und nicht versucht, den eigenen Mann zu retten. Eine Woche zuvor hatte Encinas anlässlich der Vorstellung eines neuen Berichts der staatlichen Wahrheitskommission erklärt, dass das Verschwinden der 43 linksgerichteten Studenten aus Ayotzinapa im Bundesstaat Guerrero ein "Staatsverbrechen" sei.

Verbindung zwischen Kartell und Armee

Die Verbindung zwischen den Entführern des Drogenkartells "Guerreros Unidos" und der Armee fand in dem jüngsten Bericht keine Erwähnung. Die Veröffentlichung des neuen Ayotzinapa-Berichts durch die Regierung von Präsident Andrés Manuel López Obrador hatte keine Hinweise darauf geben können, dass die jungen Menschen noch am Leben seien, berichtete die mexikanische Tageszeitung "El Universal". Bisher sind Überreste von nur drei Verschwundenen aufgetaucht. Der letzte Bericht einer Ermittlungskommission aus dem Jahr 2015 sei von der damaligen Regierung von Präsident Enrique Peña geschrieben und geschönt worden, so Encinas.

Im Anschluss an den jüngsten Bericht der Wahrheitskommission war der frühere Generalstaatsanwalt Jesús Murillo Karam verhaftet worden, so die Tageszeitung "El Proceso". Die Generalstaatsanwaltschaft begründete die Verhaftung mit dem Vorwürfen missbräuchlichen Verhaltens bei den Ermittlungen zum Verschwinden der Studenten. Es wurden zudem Haftbefehle gegen 20 Offiziere der Armee, fünf lokale Amtsträger, 33 lokale Polizisten, elf Polizisten des Bundesstaats Guerrero sowie 14 Kartellmitglieder ausgestellt. Es handelt sich um die erste Festnahme eines Ex-Generalstaatsanwalts in Mexikos jüngerer Geschichte und eine der größten Massenverhaftungen von Soldaten der mexikanischen Armee durch zivile Strafverfolger. Die Oppositionspartei PRI von Ex-Präsident Peña stellte sich im Parlament gegen die Bezeichnung als "Staatsverbrechen" und verteidigte Karam als eine Person, die "hart gearbeitet hat für die Aufklärung der Tatsachen". (bb)

bb (ElUniversal,ElProceso) 

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