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Mexiko: Archäologische Funde beim Bau der Tren-Maya-Strecke

Umstritten ist das Zugstreckenprojekt Tren Maya im Süden Mexikos ohnehin. Über 10.000 bei den Arbeiten gefundene archäologische Stücke lösen nun bei der indigenen Bevölkerung zusätzlich Furcht vor einer Plünderung ihres kulturellen Erbes aus. 

Die Ruinen von Palenque zählen zu den bedeutendsten Zeugnissen der Maya-Kultur in Mexiko. Foto (Symbolbild): Adveniat/Matthias Hoch

Die Ruinen von Palenque zählen zu den bedeutendsten Zeugnissen der Maya-Kultur in Mexiko. Foto (Symbolbild): Adveniat/Matthias Hoch

Die spanische Zeitung „El País“ nennt die Zahl von 13.911 bei den Bauarbeiten für den Tren Maya gefundenen archäologischen Überresten. Die Angabe stammt vom Instituto Nacional de Antropología e Historia de México (INAH). Der Wert der Stücke aus vorkolonialer Zeit lasse sich nicht schätzen. Das Projekt befindet sich noch im Anfangsstadium, doch nun mehren sich die kritischen Stimmen erneut. „El País“ nennt die Halbinsel Yucatán eine archäologische Schatzkammer, in der es noch vieles zu entdecken gebe. In jeder Erdfurche könne sich ein Jahrhunderte altes Fragment verbergen. 

Entwicklungsimpuls oder kultureller Frevel?

Das touristische Megaprojekt Tren Maya mit einer geplanten Streckenlänge von 1.500 Kilometern führt zwangsläufig zu zahllosen Funden. Die Bauarbeiten schreiten dessen ungeachtet voran, Änderungen am Streckenverlauf sind nicht vorgesehen. Den betroffenen indigenen Gemeinden ist das Projekt ohnehin aufgrund seiner Auswirkungen auf die Menschen und die Natur ein Dorn im Auge. Andere wiederum erhoffen sich vom Tren Maya einen Entwicklungsimpuls für den Südosten Mexikos.

Archäologische Teams sollen in Zusammenarbeit mit dem INAH nicht identifizierte Fundstücke aus der Bauzone bergen. Bei den Ausgrabungen kommt auch Lasertechnik zum Einsatz. Pedro Uc Be, Sprecher der Maya-Vereinigung "Asamblea de Defensores del Territorio Maya Muuch Xiinba", wirft dem INAH vor, die betroffene Bevölkerung nicht über die Funde zu informieren. Die Menschen würden im Ungewissen gelassen darüber, was geschehe. Indigene, die an den Arbeiten beteiligt seien, zögen es vor zu schweigen, aus Angst, ihre Arbeit zu verlieren. 

Augenzeugen berichteten aber, dass offenbar nicht mexikanische Personen oder sogar Ingenieure Fundstücke einsammelten, die dann verschwänden. Im Prinzip setze sich die Plünderung seiner Gemeinde fort, die mit der Conquista begonnen habe, so der Aktivist. Er hoffe, dass die Fundstücke wenigstens im Museo Nacional in Mexiko-Stadt bewahrt würden. Dann könne man sie noch einmal sehen. Zu befürchten sei jedoch, dass die geplünderten Stücke in anderen Ländern landeten.

bs (el pais)

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